Fun Generation Battery LED Pot QCL 40°

Ich habe bisher nur Erfahrung mit Akku Scheinwerfern von Astera oder GLP gemacht. Das man diese mit denen von FunGeneration nicht vergleichen kann ist klar.

Ich brauchte kleine, kompakte und günstige Akku Scheinwerfer die ich mal mit in den Garten oder zu kleinere Feiern nehmen kann.
Damit ich nicht jedes mal die teuren Modelle aus dem Lager holen muss, und diese auch öfter mal auf Tour bzw. vermietet sind, habe ich mich bei Thomann nach einer günstigen Alternative umgeschaut und bin auf diese Scheinwerfer hier gestoßen.

Als diese ankamen, ist mir direkt aufgefallen, dass das Gehäuse nur aus dünnem Kunstoff ist. Klar habe ich kein Alu oder Guss erwartet, aber etwas robuster hätte das Plastik schon sein können. Es sind ebenfalls minimal Scharfe Kanten an den geschraubten Stellen.

Nun aber mal zur technischen Leistung..
Das Menü ist einfach, aber eigentlich übersichtlich gehalten. Man hat schöne Möglichkeiten diverse Programme zu starten, aber auch jede erdenkliche Farbe manuell zu "mischen". Natürlich werden einem auch die gängigsten Farben als Presets vorgegeben.
Die Farbmischung ist wirklich gut und Leuchtkraft ist für kleinere Locations ausreichend. Habe weniger erwartet!
Die Akkulaufzeit ist absolut ausreichend, im Zweifel können die Scheinwerfer auch mit dem Netzteil mit Dauerstrom versorgt werden.

Der Haltebügel lässt sich easy fürs Uplighting nutzen.

Fazit:
Die Scheinwerfer sind für kleinere (nicht Tour) Produktionen oder private Zwecke super. Der Scheinwerfer ist klein, kompakt, hat eine gute und Humane Lichtausbeute und der Akku hält angemessen lange.

Eine klare Kaufempfehlung meinerseits!

Um es vorweg zu nehmen "nicht kommerziell" ist nicht abwertend gemeint. Aber um im Profibereich mitzumischen (aber das will er auch nicht), hat der Scheinwerfer ein paar Schwächen bzw. Features, die mich als Gelegenheitsanwender aber nicht so sehr stören.

1. Die Farbwiedergabe ist außerhalb des RGBWW Bereichs nicht optimal.
2. Der Bügel ist zu kurz geraten, so dass man den Scheinwerfer DMX-verkabelt nicht mehr auf den Boden stellen kann.
3. Die Akkulaufzeit ist mit 5-6 Stunden für den professionellen Einsatz (ich denke da z.B. an Messen oder Hochzeiten, die länger als 5-6 Stunden gehen) zu knapp bemessen.

Für einfache, unkomplizierte Stand-alone Ambient Beleuchtung oder Uplightning ist der Scheinwerfer aber sehr wohl geeignet. Man kann ihn halt überall positionieren, ohne für Verkabelung zu sorgen. Das ist die große Stärke des Scheinwerfers.

Die Bedienung am Gerät ist friemelig (ist bei anderen Modellen nicht viel anders), aber um was 1x einzustellen und es dann abspielen zu lassen, ist das ok. Das Einstellen mit der optionalen Fernbedienung ist Lotterie, weil man sehr genau zielen muss. Besonders, wenn man mehrere Scheinwerfer damit steuern will, ist das fast unmöglich. DMX Steuerung ist möglich und funktioniert auch gut, ist aber, wie schon geschrieben, nur an einer Traverse möglich, weil der Scheinwerfer aufgrund der zu kurzen Bügel nicht am Boden stehen bleibt.

Weil immer alle 12 LEDs leuchten, ist die Leuchtkraft für das kleine Gehäuse überraschend gut. Eine Stärke ist auch das Warmweiß. Mit 4 von den Scheinwerfern kann man auf einer kleinen Bühne ein warmweißes Grundlicht erzeugen.

Die internen Programme sind ok, wobei ich aber festgestellt habe, dass die Musiksteuerung, trotz gleicher Einstellungen (Programm, Empfindlichkeit), unterschiedlich ausfällt und nicht bei allen Scheinwerfern synchron ist.

Die Verarbeitung ist, trotz Kunststoffgehäuse, gut und der Preisklasse angemessen. Da wirkt nichts billig.

Ob man die 25 EUR Aufpreis zum kabelgebundenen Kollegen investiert, muss jeder für sich entscheiden. Man hat halt 5-6 Stunden den Luxus, ohne Kabel auszukommen. Alternativ hat man die Möglichkeit parallel zu laden und die Scheinwerfer zu nutzen (quasi dann wie Netzbetrieb). In diesem Fall muss man mit einem kurzen Netzteilkabel auskommen, während das Modell ohne Akku ein 1,3 Meter langes Anschlusskabel hat.

Warum gebe ich trotz einiger Schwächen volle 5 Sterne? Weil der Scheinwerfer immer und überall 5-6 Stunden für Ambient Beleuchtung einzusetzen ist. Ob im heimischen Wohnzimmer oder auf auf kleinen Bühnen. Idealerweise nutzt man mehrere, mindestens 4 Stück. In der Akkuvariante fällt mir auch keine wirklich ernstzunehmende Alternative in der Preisklasse ein.

Eigentlich ideal: Kompakt, kein Kabel (weil Akku), leicht und flexibel.
Aber: Das Entscheidende fehlt leider: Die "dim-Funktion" beinhaltet nicht, dass man die Helligkeit einfach so regeln könnte. Ich hätte das für eine Grundvoraussetzung gehalten. Heller/Dunkler ist doch wie laut/leise: Wer baut/kauft einen Verstärker ohne Lautstärkeregler???
Dafür gibt es unzähligen Einstellungsvarianten, die kaum jemand brauchen dürfte. Die optionale Fernbedienung ist fummelig, vieles ist nicht selbsterklärend und muss mühsam anhand der Bedienungsanleitung erarbeitet werden.
Der Plan war eigentlich: Grundeinstellung finden, zwei Scheinwerfer aufstellen, über Fernbedienung anstellen und dann ggf. die Helligkeit über Fernbedienung hochziehen beim Betreten der Bühne. Geht leider nicht, auch weil die Reichweite der Fernbedienung klein ist.
Die Schrauben zum Feststellen der Halterung lösen sich zu leicht. Steht das Teil auf dem Boden, kriegt es leicht "Übergewicht".
Warum also haben wir's nicht zurückgeschickt? Weil alles andere viel teuer wäre und wir uns irgendwie arrangiert haben...