Harley Benton SC-Custom III P90 Black

Gekauft in der Hoffnung auf mehr Druck und klanglicher Nähe zum Pendant von G. Trocken angespielt ist sie herrlich resonant und schwingt lange aus. Spricht für's Holz. Die Tonabnehmer haben tatsächlich ordentlich Druck, aber zeigen sich eine schöne Saitentrennung. Die bekommt jetzt noch ein winziges Upgrade der Elektronik, damit die Höhen nicht verloren gehen, wenn man mit dem Volume Regler den Sound anpasst. Im Vergleich zur SC Special klingt sie nochmal deutlich fetter und trennt die Saiten besser.

Kein Matschen bei Gain und Fuzz, clean ebenfalls wunderbar. Kein Bedarf, anderer P90 anzuvisieren!

Die Bünde sind leider nicht ordentlich abgerichtet. Das ist bei Epiphone oder Squier nicht anders. Fret Buzz ist der Regelfall, wenn man tiefere Saitenlagen bevorzugt. Ab dem 11. Bund hatte ich in der Werkseinstellung extremes Schnarren und absterbende Töne auf e,g und h...

Da sie insgesamt einfach ein wunderbares Instrument ist und ich in ihren Klang verliebt bin, geht sie jetzt zum Abrichten und Einstellen zum Gitarrenbauer des Vertrauens. Ihr müsst also mit den Kosten dafür rechnen und grob ein Drittel des Anschaffungspreises drauflegen. Lohnt sich aber!!! Sie klingt deutlich besser als die fast doppelt so teure Sire. Die habe ich 2x wegen der schlechten Verarbeitung zurück geschickt. Die SC Custom 3 bleibt!

Abzüge gibt's also einzig und allein wegen der Verarbeitung der Bünde.

Ach ja, Gewicht ca.4kg.

Vorneweg: die Gitarre klingt toll und kann alles von warmen Blues am Head bis härterer Gangart an der Bridge. Die Erwartungen wurden klanglich super erfüllt.
Die Verarbeitung war leider nicht auf dem Niveau meiner Harley Benton SC-550Plus EMG, die gerade mal EUR 80.- mehr kostet und einfach makellos ist. Die Edelstahlbünde zeigten beim Auspacken leider ein paar spitze Kanten. Nach 6 Stunden Akklimatisierung bei 45 % rel. F. und ein bisschen Feilen war das Problem gemildert, aber nicht so richtig behoben. Ferner war der Master-Poti ein wenig schräg eingebaut und lief nicht rund. Er scheuerte auf dem Korpus. Auch das konnte behoben werden.
Nun, bei EUR 319.- sollte man zu Zugeständnissen bereit sein und selbst Hand anlegen können. Immerhin bekommt man Edelstahlbünde und eine perfekte Lackierung!
Da ich einen 9er-Satz bevorzuge, habe ich den montiert, den Steg tiefer gelegt und den Halsstab eingestellt. Kann gut sein, dass ich die Gitarre in den kommenden Wochen nicht mehr aus der Hand legen werde. Denn Haptik, Optik und Sound stimmen. Genial!
Ergo: tolles Brett aber gern hätte ich die EUR 80.- mehr bezahlt für eine bessere Verarbeitung der Bundstäbe.
Nachtrag: was ich noch vergessen habe - das Griffbrett sieht nicht so aus, wie das auf dem Produktfoto. Es ist in Wirklichkeit tiefschwarz! Vergleiche ich das mit meiner ziemlich teuren Steelstring, die ein Ebenholzgriffbrett hat, fällt mir kein Unterschied auf. Hat man da etwa wirklich Ebenholz verwendet? Schwer vorzustellen, aber ich nehme das gern so mit.

Ich hatte mir die Custom III VBK matt mit Tesla Humbucker und die Custom III hochglänzend mit Tesla P90 bestellt mit dem Ziel eine davon zu behalten und die andere zurückzuschicken. Daraus wurde nichts! Ich konnte mich einfach nicht entscheiden welche ich gehen lasse…. Also in Anbetracht der Preise beide behalten. Ich bin ganz glücklich mit den beiden Black Ladies! Bei der VBK gibt es zwei klitzekleine Fehler: die Saiten der E&H Saiten liegen im Sattel nicht gerade in der Spur und die Farbe des Sattels passt mir dem grellweiss nicht zum Rest der Gitte. Schwarz wie bei der P90 wäre einfach schöner…Also haben wir hier nur ein „ erste Weltproblem“. Ich spiele unter anderem eine org. 63 ziger Strat und verschiedene PRS Gitarren, daher kann ich wohl sagen wie Qualität aussieht und klingt. Bei beiden hervorragend! Da kommt man schon ins Grübeln bei den Preisen der anderer Konkurrenten…