Pro:
• Viele Anschlüsse
• Kaskadierbar
• Speichermöglichkeit für Setups
• Funktioniert auch Standalone (mit eingechränkter Editiermöglichkeit)
• Latenenzarme Midi-Signale
• Funktionsumfang (nach Datenblatt) konkurrenzlos
Contra:
• 2 HE im Rack einplanen. Aufgrund der geringen Bautiefe sind die rückseitigen DIN-Anschlüsse in einem vollen Rack unsteckbar
• Vorderseitige Anschlüsse im Rackbetrieb unpraktisch; hier wäre 1x DIN IO und 1-2 x USB ausreichend
• USB-B-Port für Anschliuss an den PC NUR auf der Vorderseite. Das ist mega unpraktisch, da der PC viel weiter unten im Rack verbaut ist und das Kabel einfach nur stört.
• Die Bedienelemente auf der Vorderseite sind minimalistisch, fummelig. Das Display ist schwach. Die Bedienung am Gerät ist eine Zumutung – in der Praxis wird sich das auf das Aufrufen der Speicherplätze beschränken.
• Nur 16 Speicherplätze
• Die Software. Eine gute Software ist vom Anwender (in diesem Fall dem Musiker) zu den Funktionen gedacht. Eine schlechte Software ist von den Funktionen zum Anwender gedacht. Dieses Software ist hoffnungslos schlecht. Vermutlich sind für 80% der Anwender nur 20% der Funktionen zugänglich. Die restlichen Funktionen sind Nerds/ Leuten mit sehr viel Zeit und hoher Geduldsschwelle vorbehalten.
• Der Preis ist vor diesem Hintergrund nicht angemessen,
Überlegt Euch gut, ob ihr die Funktionen wirklich braucht. Bei nur einer Tastatatur würde ich klar sagen: No.
Inzwischen habe ich ihn - und noch ein paar andere Schätzchen aus der Zeit. Noch immer kann ich mich für die Sounds begeistern, für die (nach heutigen Maßstäben) absurd miese Bedienung hingegen nicht.
So fristen sie seit Jahren im Rackformat ein Schattendasein in meinem Studio-Rig, weil die komfortable Ansteuerung via Midi Einarbeitung braucht und genau da habe ich wenig Lust zu. Müßte erstmal eine (weitere) Brille kaufen, damit ich die mikrigen Displays überhaupt ablesen kann.
Beholfen habe ich mir mit einer Midi-Thru-Box und einem Linemixer. Das Mainkeyboard steuert einfach stumpf alle 7 Expander an und via Mute am Linemixer entschied ich, was zu hören ist.
Spätestens seit dem Einzug einer zusätzlichen 88er Tastatur und einem Moog-Klon ist das kein komfortables Setup mehr.
Also begab ich mich auf die Suche nach einer intuitiven Lösung und nach ewiger Recherche habe ich nun den mioXL erstanden.
388 Euro.
Damit kein Mißverständnis aufkommt, ich habe weiterhin keine Lust und Zeit, um mich tagelang mit technischen Gerätschaften zu befassen und mir mal kurz eine Programmiersprache oder irgendwelches anderes Gedöns reinzuziehen. Trotz meines Fortgeschrittenen Alters gehe ich da klar mit dem Zeitgeist: Stecker rein und dann will ich begeistert werden.
388 Euro. Viel Geld für ein paar Midibuchsen, ne Platine und eine Software. Letztere ist der Schlüssel zum Glück und da habe ich angesichts des stattlichen Preises eine sehr klare und angemessene Vorstellung. Dazu später mehr.
388 Euro. Der mioXL mißt 1 HE und ist nur ein paar cm tief. Das mag schlank erscheinen, und braucht doch so viel Platz. Ich kann nur jedem raten, 2 HE einzuplanen. Denn es ist eine absolute Mission Impossible, einen DIN Stecker im Rack auf nur einer HE in die Buchsen zu stecken, wenn darüber und darunter tiefer bauende Geräte sitzen. Ich habe mir so beholfen, daß ich den mio nicht festgeschraubt habe und ihn nach vorne aus dem Rack ziehe. Professionell ist das nicht.
Die auf der Vorderseite liegenden Anschlüsse sind auch irgendwie dämlich. Da hätte ein Pärchen gereicht und vor allem, wieso ist der Anschluß an den PC nicht wenigstens redundant auch auf der Rückseite?! Geht gar nicht. Da wären 2 HE schlauer gewesen: Platz für alle Anschlüsse hinten und sinnvolle Bedienelemente vorne.
388 Euro. Nun zur Software: Da habe ich deutlich mehr erwartet. Man kann zwar in der Matrix den Signalfluß anklicken, aber erhebend ist das alles nicht. Für weitergehende Settings muss man wieder zum Nerd mutieren, denn die GUI ist weder sprechend noch überzeugend gemacht.
Schade. Das Gerät dürfte nur 100 Euro kosten, dann wäre es ok. Mangels Alternative habe ich es behalten.