Neumann KMS 105

Zugegeben, wer mit einem Neumann Vocal-Mikro bei der Probe und auf der Bühne erscheint ist sich schon mal der Anerkennung der Kollegen und der Techniker sicher... der Ruf der Fa. Neumann ist nicht umsonst seit Generationen legendär. Aber dieses Versprechen muss natürlich auch eingehalten werden! Mit dem KMS105 bringt Neumann den guten Studiosound seiner beliebten Mikrofone auf die Bühne. Natürlich mit technischen Einschränkungen zugunsten der mechanischen Robustheit und dem maximalen Schalldruck gegenüber den Großmembran-Boliden aus eigenem Hause. Dennoch ist die Umsetzung des "seidigen" Neumann Sounds auch in der kleineren "Handheld"-Version sehr gut gelungen. Der transparente und hoch auflösende Sound fällt auch den Kollegen an den Instrumenten sofort auf gegenüber allen Mikro-Vorgängern in der Band. Natürlich ist das Mikro kein "Zauberstab", der aus mäßigen Stimmen plötzlich Super-Stars macht! Es bildet den Sound der hineinkommt peinlich genau ab und gibt ihn glasklar und transparent an die Komponenten der Anlage weiter. Das kann manchmal auch weh tun! Wer jedoch weiß, was er tut (KMS105 = optimiert für male vocals; KMS 104 für female vocals), ist mit diesem Mikro exzellent bedient. Gesang ist zu 90% Psychologie; wenn der eigene Sound beflügelt, verstärkt sich das Ergebnis nochmal selbst! Empfehlung!

Ich benutzte bisher das Sennheiser E 945 und war recht zufrieden. Mein Musikerkollege kaufte sich das Neumann und seine Stimme klang besser. Ich hatte vor Weihnachten die Idee als Drummer mir ein Headset zu probieren, es funktionierte gut aber mich störte, dass jedes Verständigung mit Anderen über die Anlage hörbar war und Das Abschalten am Kästchen echte Fummelei ist. Der Klang war aber besser als mit meinem 945-er. Da bestelle ich das Sennheiser E965 und das Neumann KMS 105. Das Sennheiser hat verschiedene Einstellmöglichkeiten und zum direkten Vergleich stellte ich die Superniere ein. Es sind beide sehr gute Mikros aber das Neumann gefiel mir besser. Ich kann nun mit einem Abstand von 5-7 cm singen und das ist super. Meine Stimme kommt transparenter rüber und es ist ein Schmelz zu hören, kein anderes Mikro vorher brachte. Ich habe jetzt am Mixer Bässe zugegeben, was die Fülle erhöht aber zu keinem basslastigen Klang führt. Ich habe das Sennheiser nun am Drum, es nimmt großflächig auf und bin auch damit sehr zufrieden. Inzwischen ist der Preis um 150€ gestiegen und so ist es für mich zum Schnäppchen geworden. Das Neumann ist die reine Freude, probiert es aus, dank grosszügiger Rückgabemöglichkeit ist es Null Risiko

Hatte die Gelegenheit, das Neumann KMS-105 zusammen mit dem Sennheiser E 965 und dem Shure KSM 9 zu testen (Danke, thomann!). Alle drei Vocal-Kondesator-Mics liegen in der selben Preisklasse und sind auch ausstattungsmäßig verwandt. Das Neumann Mic ist hier das Schlußlicht: Kondensator, Hyperniere, fertig. Da bei der Entscheidung für oder gegen ein Gesangsmikrophon die eigene Stimme und auch der Kontext, in dem es genutzt werden soll wichtig ist, verrate ich hier mal, dass ich nach einem Mic für eine eher leiser bis mittellauter Bariton in einer Akustikband suchte, das natürlich klingend und flexibel einsetzbar ist.

Um es kurz zu machen: Das Neumann Mic blieb da, die anderen wanderten zurück. Warum? Die Ausstattung war wohl nicht so ausschlaggebend, es war der Klang. Im Gegensatz zu den beiden Mitbewerbern liefert das Neumann eine mitunter auch penetrante Seidigkeit, die die anderen vermissen lassen. Aber es ist ja immer leichter, diese mit einer schlechten Anlage oder einem EQ zu reduzieren, als sie aus dem Nichts herzuzaubern.

Für den Gesang in einem Akustikprojekt ist auch wichtig, dass das Mikrophon bei verschiedenen Abständen den Klang nicht zu sehr verändert. Natürlich hat auch das Neumann einen hörbaren Nahbesprechungseffekt, aber im Vergleich zu den anderen beiden Mikros fand ich ihn unauffälliger. In der beschriebenen Situation (Akustikband) kommt natürlich auch das ein oder andere Instrument zum Zuge und auch hier punktet das Neumann bei der akustischen Violine: Wo die anderen bei der Übertragung zumachen, legt Neumann bei den sehr hohen Frequenzen (sicher deutlich jenseits der 7kHz) noch eine Schippe drauf. Auch der Geige tut es gut: Sie wirkt dabei nicht spitz, sondern samtig-transparent. Diese Offenheit im Klang und diese ganz andere Form der Flexibilität haben mich überzeugt: Da braucht auch kein Extra Mic für die Geige mitreisen.

Wer wissen will, wie die anderen beiden Mics abschnitten, kann das nachlesen beim Shure KSM 9 CG und Sennheiser E965.

Ich nutze das Neumann KMS 105 in Zusammenhang mit meinem AER Compact Mobile und meiner Gitarre. Das ist derzeit das mobilste und beste Setup für den Singer / Songwriter und Straßenmusiker, da für kleine Anwendungen dieses Setup reicht und wenn es mal etwas größer wird der gesamte Sound einfach voreingestellt an die vorhandene PA angestöpselt werden kann. Zusätzlich hat man dann einen hochwertigen Monitor für sich sebst. Das Mikro wird vom AER mit der nötigen Phantompower versorgt und benötigt somit keine weiteren zusätzlichen Adapter oder ähnliches. Der Klang ist dabei einfach extrem gut, ein bisschen Hall aufgedreht und der EQ ganz leicht der eigenen Stimme angepasst und schon eröffnet sich eine grandiose Welt des Sounds. Es ist sehr schwierig wirklich zufrieden zu sein mit "seinem" Sound aber ich bin schon sehr nahe dran! ;) Volle Kaufempfehlung, da dieses Mikrofon einfach extrem hochwertig ist und auch die mitgelieferte Tasche optimalen Schutz bietet.

Dieses Mikrofon begleitet mich indirekt schon eine ganze Weile. Immer wieder durfte ich es bei anderen hören und hin und wieder auch selbst benutzen. Jedes Mal war ich total davon begeistert. Damals schon so sehr, dass ich es anderen empfohlen habe, die es sich dann kauften und immernoch sehr glücklich damit sind.

Selbst hatte ich bisher ein Sennheiser e865S, was an sich auch kein schlechtes Gesangsmikrofon ist, aber ich wusste einfach, dass da noch mehr geht und vor einer Weile habe ich dann endlich den Schritt getan.

Beim Testen in verschiedenen Situationen, war ich bisher jedes Mal von der Klarheit dieses Mikrofons begeistert. Bei nur leichter Verstärkung hatte ich es sogar schon, dass ich mir nicht sicher war, ob mein Kanal am Pult offen war, weil es so unverfälscht klang, während man bei anderen Mikrofonen bei gleichem Pegel gleich merkte, dass man durch ein Mikrofon verstärkt wird.

Ich denke, dass die Abwesenheit von Schaumstoff im Korb dem Ton zugute kommt. Natürlich macht es das Mikrofon dadurch etwas empfindlicher gegen Feuchtigkeit aus der Atemluft. Da ich mein Mikrofon nicht ständig abknutsche oder ablutsche, habe ich an dessen Metallkorb noch keinen nennenswerten Feuchtigkeitsniederschlag wahrnehmen können.

Das Dynamikverhalten durch den variierenden Abstand zum Mund finde ich bei diesen Mikrofon auch sehr angenehm zu handhaben.

Und wer die Farbe nicht mag, kann es ja auch in schwarz nehmen.
Hauptsache man nimmt es. Zumindest sollte man es unbedingt mal ausprobieren.