Zum Seiteninhalt

6. Auswahl

Natürlich ist ein wesentliches Kriterium die Anzahl der zur Verfügung stehenden Slots. Es gibt kleine Träger, die zur Not auch mal in einem Rucksack transportiert werden können. Die Obergrenze sind zehn Modulschächte, weil bei dieser Zahl ein Modulträger selbst noch in das 19”-Format passt. Praktisch: 500er-Module sind genau 3HE hoch, sodass kein Platz in einem Standard-19”-Rack verschenkt wird.
Es gilt also zu überlegen, ob man die Module hauptsächlich stationär oder mobil nutzen will. Einige sind variabel, dort kann ein Griff benutzt werden oder es werden Rackohren verwendet, um es mit “normalen” Geräten fest im Rack zu installieren.

Selten zu sehen sind Housings, bei denen die Kassetten waagerecht statt senkrecht verbaut. In einem 19”-Gehäuse passen dann bis zu drei “liegende” Module nebeneinander. Dann ist allerdings die Beschriftung um 90° nach links gedreht, nur sehr wenige Hersteller bieten als Option Beschriftung für den horizontalen statt den vertikalen Einbau an.

Ist ein internes Netzteil im Modulträger verbaut, erkennt man das meistens daran, dass sich auf der Front links oder rechts ein Bereich befindet, an dem keine Module eingebaut werden können.

Es gibt zwar Richtlinien für die Spannung, die die Netzteile der Housings bereitstellen sollen und wie viel die Module verbrauchen dürfen. Hier gibt es aber durchaus Unterschiede bei der Stromversorgung der Housings. Das ist vor allem dann wichtig, wenn viele Module verwendet werden, die bei Signalspitzen viel Spannung benötigen. Ist also geplant, ein ganzes Rack nur mit Mikrofonvorverstärkern zu füllen, ist es ratsam, solche mit einer hohen Stromstärke für die einzelnen Slots (weit über 250 mA) und ein üppig dimensioniertes Netzteil zu achten. Einige Housings bieten ein Monitoring für den Stromhaushalt an oder separat schaltbare Phantomspeisung.

Nicht wenige Modulträger bieten Besonderheiten an. Das beginnt bei den Anschlüssen. Einige erlauben jedem Slot die Verwendung von zusätlichen Ein- und Ausgängen, um eben doch etwas flexibleres Routing zu ermöglichen. Wiederum andere können Signale von Slot zu Slot weiterleiten, um eine Signalkette zu erstellen, ohne dass dafür aufwändig gekabelt werden müsste. Möglich ist ebenfalls, dass ein Housing die Signale aus allen Slots summiert – das spart auch gegebenenfalls Eingänge am Audio-Interface! Wo ganz klassisch mit einer Patchbay gearbeitet wird oder mit einem entsprechend ausgestatteten Audio-Interface, wird man sich möglicherweise für ein Housing entscheiden, das Sub-D-Stecker anbietet. Dann können acht Module per praktischem Multicore-Kabel mit Multipin-Stecker direkt angeschlossen werden.
Es sind sogar 500er-Frames zu kaufen, die Signale per Digitalschnittstelle entgegennehmen, analog wandeln, mit den Modulen bearbeiten und wieder zurück in die Digitalwelt wandeln können! Damit nicht genug: Cranborne beispielsweise integriert ein umfangreiches USB-Audio-Interface, Hersteller WES erlaubt Speicherung der Settings und Total Recall (eigener Module)!

Worauf achten bei der Auswahl eines 500er-Moduls?
Natürlich werden Geräte vor allem danach ausgewählt, ob sie klanglich, qualitativ und ausstattungsmäßig das leisten, was gewünscht ist – da sind auch 500er-Module keine Ausnahme. Weil die Auswahl enorm ist, kann man beispielsweise von sehr transparenten und analytischen bis hin zu stark färbenden und charaktervollen Geräten das gesamte Spektrum wählen. Viele 500er-User stellen sich im Laufe der Zeit einen bunten Baukasten zusammen, um klanglich sehr flexibel zu sein. Beliebt sind dabei unter anderem die Geräte, die Klassikern nachempfunden sind, diesen aber klanglich oft in nichts nachstehen:

Beispiele wären Preamps im Stil eines Neve 1073, Limiter à la Urei 1176 und EQs nach dem Pultec-Prinzip.

Weitere Parameter sind natürlich Bedienergonomie und in gewisser Weise auch das Aussehen! Nicht zuletzt ist oft der Preis entscheidend: Module gibt es für unter 200 Euro. Andere liegen deutlich über 2000 Euro, doch sind auch schon sehr viele absolut hervorragende Produkte der etablierten Markenhersteller ab 500 Euro zu bekommen.

Ihre Ansprechpartner