Gekauft wurde der Piranha als Besatzpartner für einen Hotone Heart Attack, um mein heimisches Recording-Themabecken etwas aufzupeppen.......
Da zur Zeit im Angebot, fiel die Entscheidung für den kleinen Karnivoren nicht schwer. 99 Euro für den Hotone einst, dann darf der Piranha auch ruhig 99 kosten. Gedacht. Bestellt. Geliefert. (Thomann halt)....als ich dann abends den Probebesatz machte, hab ich mein blaues, oder eher rotes, Wunder erlebt:
Ich liebe den HeartAttack, aber der Hotone hat trotz ordentlich Gainreserven KEINE ( ! ) Chance gegen den Piranha wenn es um "Brutal" geht ! Der klitzekleine Peavey riecht Blut und schlägt gnadenlos zu !!! Wo der Hotone weich und rund ("California Sound") weiter in den Gain geht wird der Peavey grob, trotzig und schlichtweg aggressiv. dreht man noch weiter wird der Unterschied noch krasser. Was angenehm auffällt, der Peavey kann das alles bei einer weitaus geringeren Lautstärke als der Hotone, was zuhause natürlich Gold wert ist.
Klar fehlt (wie bei allen microamps) der Headroom, aber durch eine entsprechende Powerampstufe (Peavey, 6L6, Presence & Resonance Regler) und die richtige Einstellung ist der Unterschied (zum grossen Urahn) im Endeffekt nichtmehr wahrzunehmen und allerhöchstens in Geschmacksnuancen zu unterscheiden.
Nochmal im Vergleich zum Hotone gesprochen ist der Peavey wirklich eher der brutale, unnachgiebige Strassenschläger, wobei der Hotone eher der zivilisierte Kampfsportler aus gutem Hause ist.....der Hotone hat zwar mehr Gain, aber der Peavey setzt ihn direkter ein, besonders wenn mal einmal den Dreh mit dem "EQ" Knopf raushat. Wenn Hotone den Heart Attack als "California"-Sound anpreist haben sie nicht unrecht damit, und das wird besonders im Vergleich mit dem Piranha klar, HeartAttack=Cali / Piranha= Redneckcountry (aber vom feinsten).
Soundtechnisch ist mit dem Piranha ohne Probleme alles drin von Van Halen (hier reicht der Crunch Channel und ein Alnico5 in der Bridge), über Machine Head (ohne Probleme, besonders gut natürlich mit EMGs) bis hin zu Sachen wie ERRA oder anderen Künstlern aus dem Hause Sumerian, je dicker die Saiten, je tiefer der Grundton, desto wohler fühlt sich der Piranha scheinbar.
Das einzige was mir ein meinem bisher negativ aufgefallen wäre ist die Verarbeitung der "Einrastmechanismen" für die Power- & Crunch/Lead-Knöpfe, die wackeln etwas beim reindrücken, aber wenn ich die Röhre (JJ) irgendwann tausche spann ich die Federn selber und gut ist, alles andere wäre hier Meckern auf höchstem Niveau besonders bei dem Preis.
Alles in allem ist der Peavey das wahre Ende eine langen Reise, besonders jetzt in Kombination mit dem Hotone ist soundtechnisch wirklich alles drin was Menschen je zum moshen gebracht hat, Respekt vor diesem Produkt!
Ich hatte den Glauben an Peavey als Firma schon aufgegeben, aber nach dem PR Debakel vor einigen Jahren ist der Piranha ein Richtiger Schritt in die Zukunft: SMB-Bauweise kombiniert mit "alter" Technologie wie Röhre und Papierwiderständen an den richtigen Stellen bringen "Klang" und "Raumersparnis" wirklich einmal zusammen, so dass es auch noch Spass macht.
Ein Wort:
KAUFEN !!!