Viele Jahre habe ich ausschließlich mit einem Sennheiser HD270 gearbeitet, welcher seiner Zeit ungefähr im gleichen Preissegment lag. Als Zweitkopfhörer habe ich mir jetzt den AKG bestellt.
Sound: Der Sound ist insgesamt eigentlich ganz, dennoch etwas gewöhnungsbedürftig und weist zumindest eine absolute Schwäche auf. Die Höhen sind im Vergleich zu meinem HD270 eher schwach. Ich höre auf dem Sennheiser unsauber intonierte Stellen dank der stärkeren Höhen deutlich besser heraus - das ist aber das kleinere übel. Unangenehm sit das unnatürlich starke Wummern der Bässe, das wie Übersteuerung klingt. Für einen DJ vielleicht angenehm, für mich als Gitarrist und Musiker, der seine Band damit abmischt, eher fehl am Platz. Der AKG wird den Sennheiser daher nicht ersetzen, aber ich werde nun wohl beide zum Mischen benutzen. Das Klangbild klingt abgesehen von den wummernden Bässen sehr ausgewogen und ist somit wohl auch zum mischen durchaus geeignet. Der Kopfhörer trägt das Merkmal geschlossen mit recht. Er dichtet in beide Richtungen gut ab.
Tragekomfort: Der Tragekomfort ist sehr gut! Auch nach über 6 Stunden konnte ich keinerlei unangenehmen Dinge feststellen. Zudem bekomme ich, anders, als bei meinem Sennheiser, auch nach diesem Zeitraum keinen Druck auf den Ohren. Scheint besser zu durchlüften als mein Sennheiser. Auch sitzt er einfach angenehmer als der Sennheiser.
Verarbeitung: Die Verarbeitung sieht sehr sauber aus. Der Lieferumfang (Wendelkabel und zusätzliche Ohr-Polster, finde ich angebracht. Störend empfand ich hier nur den Stecker, der kein Standard ist - heisst, sind mal irgendwann beide Kabel kaputt, muss man teuren Ersatz kaufen und kann keinen Standard verwenden. Bei meinem Sennheiser löste sich nach ein paar Jahren das Kunst-Leder von den Polstern auf und ich lief ständig mit schwarzen Ohren herum - jetzt ist es schon soweit abgenutzt, das es nicht mehr abfärbt. Ob der AKG sich hier anders verhalten wird, kann ich erst in ein paar Jahren sagen.
Fazit: Guter Kopfhörer für's Studio zu fairem Preis, einziges wirkliches Manko: Die wummernden Bässe.