Der Octatrack ist mein erstes Gerät von Elektron. Dementsprechend war ich sehr gespannt, ob der hochgelobte Elektron-Workflow bei mir klick machen würde. Lange Zeit habe ich gezögert, weil ich oft gelesen hatte, dass der Octatrack viel Zeit braucht, um ihn zu bändigen.
Als er dann endlich Anfang ’25 bei mir ankam, war ich sofort positiv überrascht. Gebaut wie ein Panzer, fühlen sich die Potis und Knöpfe sehr angenehm an und laden direkt zum Herumschrauben ein. Auch das OLED-Display sieht toll aus – auch wenn es später noch Probleme machen sollte (dazu gleich mehr).
Ich hatte mir im Vorfeld bereits unzählige Tutorials und Tipps auf YouTube angeschaut, was den Einstieg deutlich erleichtert hat. Überraschenderweise empfinde ich die Menüführung als sehr intuitiv und teilweise selbsterklärend. Ich denke, sobald man verstanden hat, wie der Octatrack grundsätzlich aufgebaut ist, findet man sich schnell zurecht und findet, was man sucht. Oft liest man, dass der Octatrack eines der schwierigsten elektronischen Musikinstrumente sei – das kann ich jedoch nicht bestätigen.
Der Octatrack kann Livelooper, Sampler, Drummachine, Mixer, polyphoner Sequencer und noch vieles mehr sein. Für mich ist er das Gehirn meines „dawless“ Setups – und darin ist er verdammt gut. Quasi alternativlos. Ich besitze auch eine aktuelle MPC und Ableton. Damit könnte ich ebenfalls vieles machen, wahrscheinlich sogar effizienter (wenn man etwa an den kleinen Speicher oder das 8-Spur-Limit des Octatrack denkt). Aber irgendwie macht mir der Octa am meisten Spaß – und er inspiriert mich mehr.
Die Effekte klingen ziemlich gut. Man merkt ihnen aber das Alter etwas an. Vor allem der Drive im Filter, der Dark Reverb und der Bitcrusher bereiten mir viel Freude. Was mich allerdings ein wenig stört, ist, dass man leider nicht Delay und Reverb gleichzeitig auf einer Spur nutzen kann. Dafür lässt sich die Spur aber in eine andere routen, um so zwei weitere FX-Slots zu erhalten. Es gibt für vieles einen Workaround.
Leider musste ich nach ein paar Wochen feststellen, dass das OLED-Display horizontale Linien zeigte. Nach kurzer Recherche stellte sich heraus, dass es sich um eine fehlerhafte Charge handelte. Ich musste den Octatrack deshalb zweimal einschicken. Das erste Ersatzgerät hatte nach ein paar Wochen denselben Fehler. Danach wurde es von Thomann kostenlos repariert und das Display getauscht. Jetzt läuft alles einwandfrei – ein großes Dankeschön an Thomann für den tollen Support!
Auch wenn der Octatrack schon einige Jahre auf dem Buckel hat, ist er für mich immer noch der König der modernen Sampler!