Wenn sich MIDI-Controller und Computertastatur ins Gehege kommen, liegt das nicht zuletzt an der physikalischen Höhe des Keyboards, die durch den Tastenhub vorbestimmt und scheinbar unveränderbar ist. Das ESI Xkey 37 widerspricht mit seiner Höhe von nur 16mm dieser Vorstellung. Dank seines ultraschlanken Designs und des stabilen Aluminiumgehäuses ist das Xkey für den mobilen Einsatz wie geschaffen und findet in fast jeder Tasche Platz. So kann man, wann immer einen die Inspiration überkommt – ob im Studio, daheim oder unterwegs – mit diesem Keyboard an jedem Ort an seiner Musik arbeiten. Als Class-Compliant-Device ist es direkt nach dem Anschließen am USB-Port mit Strom versorgt und einsatzbereit. Mit dem Xcable-Adapter lassen sich zusätzlich Sustain- und Expression-Pedale anschließen und es gibt eine 5-Pin MIDI-Buchse, um Hardware-Synthesizer direkt ansteuern zu können.
Die 3-oktavige Tastatur des Xkey 37 arbeitet mit einer sehr geringen mechanischen Bewegung, wodurch die flache Bauweise des Gehäuses erst möglich wird. Trotzdem ist die Tastatur anschlagdynamisch und erzeugt sogar polyphonen Aftertouch. Mit +/- Tasten kann die Oktavlage geändert werden. Die Funktionen von Pitch- und Modulation-Wheel werden über druckempfindliche Tasten bedient. Auch für die Sustain-Funktion gibt es eine Taste, wenn man kein Pedal über den Xcable-Adapter nutzen will. Stromversorgung und MIDI-Übertragung erfolgen über eine USB-C-Buchse. Xkey 37 kann mit einem optionalen Camera-Conection-Kit auch an ein iPad / iPhone angeschlossen werden. Im Lieferumfang ist ein Software-Paket für Einsteiger enthalten, das aus Bitwig Studio 8-Track, Steinberg Cubasis LE und Wavelab LE besteht. Zusätzlich gibt es einen Software-Editor zur Anpassung der Funktionstasten und MIDI-Konfiguration.
Obwohl das Xkey 37 nur eine Oktave mehr als das Xkey 25 besitzt, eignet es sich nicht nur für Soli und Basslines, sondern in einem gewissen Rahmen auch für größere Akkorde und beidhändiges Spiel. Für Klavieretüden ist es sicherlich nicht die erste Wahl, aber mit der Möglichkeit, Pedale anschließen zu können, ist dieses Modell eher auf geübte Keyboarder zugeschnitten als das kleinere Xkey 25. Das Xkey 37 richtet sich hauptsächlich an Musiker, die häufig an unterschiedlichen Orten arbeiten und dafür ein Keyboard benötigen, das beim Transport nur wenig Platz beansprucht. Es ist nur wenig breiter als ein durchschnittlicher Laptop und kann wegen seiner geringen Höhe problemlos davor platziert werden, ohne dass es den Zugriff auf den Laptop behindert. Das Gleiche gilt, wenn das Xkey 37 vor einer Computertastatur an einem DAW-Arbeitsplatz betrieben wird.
ESI Audiotechnik GmbH ist ein international tätiges deutsches Unternehmen mit Sitz in Leonberg bei Stuttgart. Das Portfolio des 2006 aus RIDI Multimedia hervorgegangenen Herstellers enthält unter anderem preiswerte Audio- und MIDI-Interfaces, Studiomonitore, Kopfhörer, Mikrofone und weiteres Recording-Equipment, das sich primär auf den Einsteigerbereich konzentriert und sich gleichzeitig durch einen hohen Qualitätsanspruch auszeichnet. Produkte werden in Zusammenarbeit mit aktiven Musikern, DJs und Produzenten entwickelt, bieten praxisnahe Ausstattung und setzen sich oftmals mit kleinen, praktischen Zusatzfunktionen von der Masse ab. ESI hat den Bereich des Homerecordings über Jahrzehnte hinweg mitgeprägt - unter anderem mit den Audiointerfaces aus der MAYA-Serie.
Die Tastatur des Xkey 37 ist zunächst gewöhnungsbedürftig, wenn man bisher nur herkömmliche Synthesizer-Keybeds unter den Fingern hatte. Die Tasten haben keinen Ankerpunkt an der Rückseite, sondern bewegen sich gleichmäßig über die gesamte Länge abwärts, das jedoch nur ca. 2mm. Speziell für die Velocity-Ansprache erfordert das Verhalten der Tastatur ein wenig Übung. Auf die ungewohnt zu handhabende Sustain-Taste kann man verzichten, wenn mit dem Xcable-Adapter ein Sustain-Pedal angeschlossen wird. So lässt es sich auf vertraute Weise beidhändig spielen. Mithilfe des Software-Editors lassen sich die Velocity-Kurve ebenso wie die Empfindlichkeit der Tastatur, das Aftertouch-Verhalten und die Funktionstasten individuell an die eigenen Bedürfnisse anpassen. Für Einsteiger ist die Tastatur vielleicht sogar etwas einfacher zu spielen, als ein herkömmliches Keybed, da die Umgewöhnung entfällt.