Ich habe die Lücke zwischen meinem Fender Rumble 40 und Rumble 200, die ich beide im Einsatz habe geschlossen. Den Rumble 100 hatte ich in Treppendorf ausprobiert und damals für den vorgesehenen Einsatzzweck doch den Rumble 200 mitgenommen, auch weil ich einen Bassverstärker mit 15" Speaker wollte.
Das Konzept der Fender Rumble Bassverstärkern, deren Klang, Leistungsstärke, die variablen Einstellmöglichkeiten und das sensationell niedrige Gewicht haben mich überzeugt.
Der Rumble 100 kam schnell und ausreichend gut verpackt. Bass angesteckt und ausprobiert. Ich war von der Klangfülle und Lautstärke überrascht. Natürlich ist selbst der Rumble 40 erstaunlich voluminös und angenehm klingend, der Rumble 200 ist gegen den Rumble 100 nicht wesentlich lauter. Er klingt durch den 15" Speaker anders. 12" Speaker in Bassamps haben auch ihre Vorteile, gegen den Rumble 200 klingt der Rumble 100 fokussierter, der 200er "weicher" (schwer zu beschreiben).
Ich spiele ausschließlich Fender Pecision Bässe mit geschliffenen D´Addario Chromes drauf. Den Unterschied zwischen Rumble 40/100 und Rumble 200 kann ich vielleicht an der Nutzung der "Vintage" Taste der Klangvorwahl festmachen. Bei den kleineren Modellen nutze ich die, beim 200er hängt es vom verwendeten Bass ab. Für den Squier Bass VI ist die Vintage Taste sowieso zu empfehlen.
Langzeitbeobachtung: Mein Rumble 100 ist nun einige Jahre im Einsatz und funktioniert wie am ersten Tag. Die Reglerknöpfe haben sich bisher auch noch nicht wie bei meinen beiden anderen Fender Rumble Amps in eine klebrige Masse verwandelt. Entweder hat Fender einen anderen Kunststoff verwendet, oder es kommt noch.
Nachdem der Rumble 100 zuerst wirklich für den Proberaum gedacht war, hat er inzwischen Einsätze in einem gar nicht mal zu kleinen Jazz-Club und auf einer open air Bühne - allerdings mit Rückwand und Dach aus Holz - im Rahmen von Jam Sessions und Konzerten hinter sich. Dort stehen sonst meist 500 Watt Combos der schwarz gelben Marke, die in Jazzer-Kreisen praktisch Standard ist und den GK MB150 abgelöst hat. Aus Gründen der Transportkapazität habe ich den Rumble 100 mitgenommen statt des Rumble 200. Und - es hat bei allen Einsatzzwecken problemlos funktioniert. Rumble 100 war nicht an der PA, Schlagzeug auch nicht, nur E-Piano und Gesang. Die Drummer in diesem musikalischen Umfeld spielen dynamisch, schon mal lauter, hauen aber nicht durchgehend rein um einen Dauer-Laut-Pegel zu erreichen. Den Rumble 100 musste ich nicht lauter drehen als im Proberaum, EQ "flat", "Vintage" Einstellung und er füllt zusammen wie bei Sessions üblich mit verschiedenen Bässen und Musikern die Bühne und den Zuschauerraum mit einem angenehmen, dem kleinen Kistchen und den 100 Watt nicht zuzutrauenden Klang. 5-Saiter waren nicht dabei und Jazz der 50er bis 90er Jahre, auch Funk, etwas Blues und Rock. Zeitweise habe ich einen nicht zu toll eingestellten Boss Bass Limiter eingesetzt, den der Rumble 100 natürlich auch verträgt.
Ich habe nicht erwartet, dass der Rumble 100 sich in Live-Situationen so gut schlägt. Sicher, die erwähnten schwarz-gelben Combos haben einen "festeren" Ton und sind belastbarer und lauter, aber einen schönen Vintage Ton für solche Anwendungen bringt der Rumble 100 für einen sehr angenehmen Preis.