Positiv
• Gute Phantommitte
• Gutes Imaging
• Resonanzarmes Gehäuse
• Verstärker sehr sparsam
Negativ
• Rauschabstand zu niedrig
• Phasenauslöschung bei Crossover
• seidige Höhenwiedergabe versteckt Mixing Probleme
Ich habe mich für die Genelec 8030C aufgrund der sehr guten Klippel-Spinorama-Messungen und der Features entschieden.
Allerdings erfüllen die Lautsprecher meine Anforderungen nicht vollständig und weisen in meinen Augen einige bewusste Designkompromisse auf.
Ein Kritikpunkt ist der Verstärker: In dieser Preisklasse rauscht er für meinen Geschmack deutlich zu stark. Subjektiv empfinde ich das Grundrauschen der 8030C sogar als lauter als bei den JBL 305p MKII. Die älteren Genelec-Modelle 8030A und 8030B nutzten noch Class-A/B-Endstufen. Die aktuelle C-Version setzt hingegen auf Class-D-Technik, was den Stromverbrauch im Leerlauf deutlich reduziert – offenbar jedoch auf Kosten des Rauschabstands. Hinzu kommt, dass der Verstärker keinen eigenen Lautstärkeregler besitzt, wodurch man kein Gain-Staging hat. Für mich wirkt das wie ein Rückschritt.
Ein weiterer Punkt betrifft die Abstimmung der Frequenzweiche: Da beim 8030C keine FIR-Phasenkorrektur wie beim 8330 vorhanden ist, sieht man bei den Klippel Messungen, bei 2800 Hz eine Phasenauslöschung. Das klingt dann verwaschen. Snares fehlt die Aggression, E-Gitarren klingen energielos. Die 8330 haben dieses Problem nicht so Stark.
Fazit – aus meiner Sicht besonders geeignet für Hörer, die:
• eine breite und tiefe Soundstage schätzen
• selten Metal oder andere aggressive Musik hören
• empfindlich auf Zischlaute reagieren
• kein Problem mit einem etwas höheren Grundrauschen haben
• eine seidige Höhenwiedergabe beim Mixen nicht als unpraktisch empfinden
Für alle, die hier nicht hineinpassen, empfehle ich lieber erstmal die Neumann KH 120 II anzuhören. Wer jedoch den Genelec Charakter mag, sollte besser zum 8330 greifen. Besonders im Bereich des Crossovers klingt er deutlich präziser als der 8030c.