Harley Benton DS-10 Mini

Ich wollte eine Gitarre mit kürzerer Mensur ausprobieren, da es mir in den letzten Jahren immer schwerer fällt über mehr als 3 Bünde sauber zu greifen. Dass Gitarren in diesem Preissegment normalerweise direkt nach dem Kaufen ein wenig Tuning vertragen, war mir bewusst. Also habe ich sie bestellt...
Beim Auspacken war ich äußerst gespannt und nach einer kurzen Streicheleinheit waren wir sofort Freunde.
Ich gebe bedenkenlos überall volle Punktzahl, bezogen auf Preis/Leistung. Wenn ich 10x mehr für eine Gitarre ausgebe, ist das Finish sicher besser...

Sound: Gleichmäßig über alle Saiten und unerwartet laut.

Saitenlage: Kann man direkt so lassen. Ich hab trotzdem gleich neue Saiten aufgezogen und noch ein mü tiefer gelegt. (Hat sich gelohnt)

Bundstäbchen: Waren ein wenig scharf an den Rändern, aber das war nach kurzer, liebevoller Behandlung behoben. Es ist auch keines zu kurz. Eines ist minimal am Rand verbogen. Aber an der tiefen E-Saite macht man auch kein Bending nach außen.

Bundreinheit: Klingt bis zum 15. Bund ordentlich und lässt sich auch leicht greifen.

Fazit: Genial für kurze, schmale Finger. Macht irgendwie total Spaß. Sie steht direkt neben ihren größeren Schwestern. Die sind jedenfalls schon ziemlich beleidigt, weil sie momentan nicht dran kommen...

Ich bin sehr zufrieden mit der DS-10 Mini. Das Exemplar, das ich erhalte habe, war gut verarbeitet. Es gab nur eine kleine Macke auf der Decke, die aber nicht schlimm ist. Ansonsten passt alles soweit: Bund- und Oktavreinheit ganz passabel, Bundierung bis zum 15 Bund ok, Mechaniken funktionieren ausreichend gut. Für aktuell 69 Euro eine gute Ausgangsbasis für kleine Verbesserungen: Halsspannung anpassen, Griffbrett ölen, Halsrückseite glatt schleifen, einen günstigen Knochensattel einsetzen, den Steg vorsichtig glattschleifen (war sehr rau) und eine günstige Stegeinlage ebenfalls aus Knochen einsetzen (dabei die Stegeinlage ruhig ordentlich herunterschleifen). Ich habe mir zusätzlich noch Bridge Pins aus Knochen zugelegt (Geschmackssache), Halsrückseite, Zargen und Boden gewachst und 1-52 Harley Benton Saiten aufgezogen. Mit geringen Zusatzkosten und zwei Stunden Arbeitseinsatz sieht die Gitarre jetzt wirklich sehr schön aus, liegt gut in der Hand und spielt vom Klang her direkt eine Liga höher als vorher. Natürlich ist es jetzt immer noch kein Top-Instrument, das wäre zu viel verlangt. Aber sie ist eine handliche und reisetaugliche Gitarre, die (für meine Ohren) gut klingt und auf der ich gerne spiele. Und das macht für mich eine gute Gitarre aus.

Kaufgrund und Nutzer

Kauf für: Sohn, Alter: 7 Jahre.
Impression: Er hat großen Spaß daran, die Gitarre und Musik zu entdecken; die Größe und Bespielbarkeit passen gut für kleine Hände.

Was der Hersteller verspricht und wie das ankommt

Herstellerangaben: Mini Dreadnought-Bauform, Fichtendecke, Lindenkorpus, Nyatoh-Hals, Jatoba-Griffbrett, 20 Bünde, Mensur 568 mm, Sattelbreite 43 mm, Auslieferung mit Saitenstärke .010–.047 und Gigbag A.
Praxis: Die verkürzte Mensur und die schmale Sattelbreite machen das Spielen für Kinder deutlich einfacher; der Sound ist überraschend laut und durchsetzungsfähig für die Größe, genau wie der Hersteller beschreibt.

Verarbeitung und Wertigkeit

Beurteilung: Verarbeitung deutlich besser als typische Supermarkt-Gitarren; lackierte Decke und sauber eingepasste Mechaniken machen einen robusten Eindruck.
Fazit: Für den Preis wirkt die DS-10 Mini nicht wie ein Spielzeug, sondern wie ein ernstzunehmendes Einsteigerinstrument, das auch längerfristig Freude bereiten kann.

Lieferumfang und Praxistauglichkeit

Enthalten: Gigbag ist sinnvoll für Transport und Aufbewahrung, Saiten in brauchbarer Stärke sind montiert.
Für Kinder: Größe und Gewicht sind kindgerecht, die Gitarre lädt zum Ausprobieren ein und motiviert das Üben.

Schlussfazit und Empfehlung

Empfehlung: Klare Kaufempfehlung für Eltern, die ihrem 6–9 Jahre alten Kind ein erschwingliches, gut verarbeitetes Einsteigerinstrument schenken möchten. Preis-Leistung und Verarbeitung überzeugen; die Herstellerangaben zur Bauweise und Bespielbarkeit treffen zu.

Ich habe die kleine Gitarre für meine Tochter gekauft, die ausprobieren wollte, ob ihr neben Violine auch das Gitarrespiel gefällt und die zudem eine Nickelallergie hat. Im Hinterkopf hatte ich allerdings, dass ich das kleine Ding selbst behalten kann, um sie zum Beispiel mit auf Reisen zu nehmen. Ich habe leider Pech gehabt. Meiner Tochter gefällt die Gitarre ausnehmend gut. Mit den nickelfreien Seiten von D’Addario, mit der wir die Gitarre direkt haben bespannen lassen, klingt die Gitarre außergewöhnlich gut für diese Größe und den Preis . Hatte ich nicht erwartet. Wirklich empfehlenswert, wenn man zwischendurch mal klimpern will, sie auf Reisen mitnehmen will oder einfach auch nur austesten möchte, ob einem das Gitarre spielen gefällt. Oder wie bei uns: wenn man ausprobieren möchte, ob nickelfreie Seiten ausreichen um beschwerdefrei zu spielen.

Ich habe nach einer Travelergitarre gesucht und sie gefunden.

Bei dem Preis darf man einfach nichts negatives aussetzten. Klar, hat sie nicht die hochwertigste Verarbeitung und auch nicht gerade den Sound einer Martin. Aber dafür tut es auch nicht weh sie überall hin mit zu nehmen. Gerade für Musiker, die viel unterwegs sind (backpackers etc) und trotzdem die Finger in bewegung halten wollen ist es einer der optimalsten Lösungen.

Erfahrene Gitarristen werden wahrscheinlich nicht ganz auf ihre Kosten kommen, da der Klang sicherlich hier und da etwas zu wünschen übrig lässt. Wer dennoch unterwegs üben möchte oder ein Mini konzert am Feuer machen möchte der wird hier ganz bestimmt nicht enttäuscht.

Ich kann sie nur empfehlen, ich lasse sie kaum noch aus den fingern und mehr als nur zufrieden.