Harley Benton D-SEED

EytschPi42 hat mit die kleine Kiste in seinem Review schmackhaft gemacht.
Das Review auf YouTube lohnt sich.

Diese kleine Zauberkiste wird wirklich unterschätzt.
Nach fast einem Jahr möchte ich das Ding nicht hergeben.
Es findet sich in meinen Clean und Lead Sounds fast immer wieder.
Vor allem der Modulation-Modus ist clean ein Traum.
Mehr Delay kann es unter 100¤ wirklich nicht geben.

Pro:
- Verarbeitung
- Features (4 Modi, 2 Voreinstellungen, Tap delay)
- Sound (Rauschfrei, keine Färbung des Cleansignals)
- Analoges feeling der Bedienung (selten dass ich mal ne gleiche Einstellung fahr, ich dreh halt wie es mir gerade gefällt)

Contra:
- Barfuss/in Socken ist das Tap Delay (beide Taster) nicht optimal zu erwischen. (Beim Recording zu Hause :), mit Schuhen ist das kein Thema)

Fazit: Das D-Seed ist wohl die spaßigste Kiste auf meinem Pedalboard!

War auf der Suche nach einem Nachfolger für mein ZOOM 508 Delay, das hervorragend klingt und mir für sechzehn Jahre treue Dienste geleistet hat. Allerdings war das ZOOM sehr kompliziert einzustellen und zu programmieren und ich wollte etwas, das einfacher zu bedienen ist, gut klingt und dabei in einem bezahlbaren Rahmen liegt. Und hier isses! Das D-Seed ist tatsächlich so selbsterkärend, dass es nicht mal eine Bedienungsanleitung braucht, die in der Folge auch nicht beiliegt.

Vier verschiedene Echo-Typen, die alle toll klingen:

Copy - Digital, klingt digital
Analog - klingt analog
beides gut und brauchbar
Modulation (digital + ein dezenter Chorus/Flangeeffekt) - sehr geschmackvoll, verleitet/erinnert ein wenig zu/an Brian May Sounds.

Last but not least ein Reverse Delay, dass etwas speziell ist und wohl eher was für Freaks.
Ich finde das Ding klasse und für den Preis, in Sound, Verarbeitung und Bedienerfreundlichkeit, konkurrenzlos.

Sicher gibt es tolleres auf dem Markt, aber das kostet dann auch gleich das dreifache...
Ich spiele selbst Rock der härteren Gangart in einer Band mit zwei Gitarren, Bass, Drums und Vox und bin überzeugt, dass man im Bandgefüge nicht heraushört, ob das Delay jetzt 75 oder 300 Steine gekostet hat, da es mit den edleren Marken durchaus mithalten kann.

Ich denke, dass ich auch weitere Pedals von Harley Benton antesten werde. Die Revievs in diversen Foren, deutsch und englisch bestärken mich dabei.

Ich habe im Laufe der Zeit soviele Pedale gekauft und immer wieder feststellen müssen, das günstig nicht schlecht heißen muss...Es kommt wirklich auf den Einsatz und den Amp an. In meinem Fall benutze ich das Pedal nur im Live-Betrieb und habe das Glück, dass es bei allen meiner drei Amps gut funktioniert (das ist z.B. bei Verzerrern nicht immer der Fall...)

Ich versuche es kurz zu machen:
- Bedienung: easy
- Vielseitigkeit: Mega
- Sound: für den Live-Betrieb absolut ausreichend!
Verarbeitung: robust

Nachteil? Es kommt schon wieder darauf an: Ich z.B. brauche keine Tap Funktion. Wer das aber braucht wird wahrscheinlich eher nicht glücklich...Daher für die Funktion ein Stern Abzug. Ja, ein Boss Gerät, Line 6 etc. klingt besser und käme mit ins Studio. Aber da bin ich so selten und im Studio gibt's ganz andere Möglichkeiten! Daher ein Abzug beim Sound. ABER: das ungeschulte Zuhörer Ohr wird es kaum merken!

Fazit:
Wer am überlegen ist, ob er mehr ausgeben "muss":
Ich hatte einen doppelt so teuren mit bestellt, der war nicht wirklich besser und schon gar nicht so vielseitig. Wer ein Delay nicht dauerhaft einsetzt, ist hier mehr als gut bedient. Spiele in zwei verschiedenen Coverbands, zwei Speicherplätze reichen mir völlig. Beispiele: Tage wie diese, U2 Stück und völlig überraschend klang Enjoy the Silene noch nie so gut (hier punktet übrigens die Modulations-Möglichkeit!!!).

Eigentlich suchte ich nur ein Kistchen, das mir ein Reverse Delay zaubert.
Ich hätte nie gedacht, das mir das eine derartige Odyssee durch den "Delay" Dschungel bescheren würde.
Dazu muss ich sagen, ich spiele nicht Gitarre - ich spiele Delay ;) - Dementsprechend sensibel bin ich auf das Thema zu sprechen und so zieren die ein oder anderen analogen Schätzchen mein FX Board.
Es gab hier eine klare Prämisse - eine dedizierte Funktion, die, möglichst nicht zu teuer - wird schon irgendwie gehen...

Also mal ehrlich! - was ist denn mit diesen digitalen "Super Resonanz Adaptiven Emulations -Ich kann alles" Pedalen denn bloss los?
Entweder die saufen im Sound sofort ab, oder ich muss FX rein drehen das das Schwein flötetet - dabei erklingt es immer mit dem Beigeschmack von Plastikfolie auf dem Signal, und einer musikalischen Inspiration von nassen Schwämmen... und das betrifft so ziemlich die gesamte Palette der etablierten Namen - zumindest von A bis T.

Letzteres lieferte Thomann mit einem herausragenden Service inklusive Rücknahme, und als letzte Hoffnung - ich sollte doch mal das D-Seed versuchen - Danke Thomann!

Bedienung ist einfach und durchdacht - die 2 Presets auf den Tasten lassen sich auch Live gut managen und das ohne ausklappen der Bedienungsanleitung!
Der Sound ist wirklich gut - trotz digitaler Emulation (also geht doch!) - hat es sich kurzerhand einen festen Platz auf meinem Pedalboard geschaffen.

Fazit - wer ein Delay sucht unbedingt das D-Seed testen.

Ich habe schon den kleinen blauen Bruder von HB und dieses hier aus Neugier bestellt.
Das Ding toppt den kleinen blauen um Welten, und es bekommt berechtigterweise einen festen Platz auf meinem Pedalboard.
Ich habe teurere Geräte probiert, die weitaus schlechter waren.
Das einzige was ich zu meckern habe, ist die gleichzeitige Bedienung beider Fußschalter.
Da bin ich (wie Andere auch) mit meinen Entenfüßen etwas überfordert, was mir bei dem Preis aber überhaupt nichts ausmacht.
Ich werde mir hierfür einen dritten Fußschalter installieren und dann ist alles gut.
An Thomann:
Packt doch einfach nen Schalter mehr rein und verkauft das Ding für nen 10er mehr, ich würde es dann sofort wieder kaufen und den letzten fünften Punkt vergeben.
Insgesamt hat das Ding sogar eher sechs Punkte verdient.
In diesem Sinne. . . . . . . . . . . Jürgen