Eigentlich haben die Kolleginnen und Kollegen schon alles Positive geschrieben, aber ich muss dennoch ein Lob loswerden. Die Harley Benton 20er Serie ist schon lange eine gute Basis für Umbauten. CNC-und Trocknungstechnik liefern nach meiner Erfahrung auch in diesem Preisssegment passgenaue und haltbare Instrumente. Mein Kommentar erfolgt, weil die ST 20 besser geworden ist. Die Bünde sind nicht nur gut abgerichtet, sie sind poliert!, das hatte ich bei den Vorgängern nicht. Außerdem wurde innen jetzt so tief ausgefräst, dass die Grigsby-5-Way-Switche passen. Beim meinem Modell ist die Nut aus Kunststoff, aber perfekt gearbeitet, die Mechaniken haben kein Spiel. Die Keramik Pickups klingen auch besser als bisher und so, wie eine Strat-Style-Gitarre klingen soll, diese Gitarre wäre auch perfekt für Einsteiger. Einsteiger, die nicht basteln möchten, sollten aber 50,00 Euro für das Feintuning beim Gitarrenbauer und eventuell 30 EUR für Kluson-Mechaniken einkalkulieren, denn die Nut ist nicht immer passgenau, bei den Mechaniken kann auch einmal ein Knopf mit Spiel dabei sein, was das Stimmen erschwert, manchmal muss auch ein Bund abgerichtet werden. Das kann auch bei teureren Gitarren der Fall sein. Jedenfalls bleibt dem Einsteiger Geld übrig für einen vernünftigen Verstärker, etwa den Boss Katana 50, damit die Gitarre ihre PS auch auf die Straße bekommt. Die Bastler bauen ohnehin neue Mechaniken, einen Knochensattel und Pickups ihrer Wahl ein, danach muss die ST 20 selbst nicht die höherpreisige Konkurrenz fürchten. Entscheidend ist, was hinten rauskommt, sagte schon Altkanzler Kohl. Bastler mit Gitarrenerfahrung aus den 1970er und 80er Jahren haben nur eine Sorge, dass Holz und Bünde bei dem Preis nicht in Ordnung sind, aber damit hatte ich bei dieser Marke noch nie Probleme. Klare Kaufempfehlung.