Harley Benton TE-69TL Hot Rod NT Roasted

Diese Gitarre hat mehr Potential als so manches "Original" von "Fndr" oder "Sqr". Die Saitenlage ist 1A ohne dass es irgendwo scheppert oder beim Saitenziehen abstirbt. Der Hals ist gerade wie ein Stahllineal. Auch die Pickups sind uneingeschränkt brauchbar. Die Bünde hätte man für meinen Geschmack etwas höher lassen können. Auch waren sie etwas rauh an der Oberfläche, so dass eine Nachbearbeitung mit 000 Stahlwolle fällig war. Da auch die Holzüberfläche zwischen den Bünden etwas rauh schien, habe ich auch hier gleich die Stahlwolle sprechen lassen. Jetzt flutscht es beim Saitenziehen. Der Obersattel wies einige herumhängende Reste vom Feilen der Kerben auf, die ich mit einem Skalpell ohne Probleme entfernen konnte. Alles kein Problem, wenn man sich mit solchen Arbeiten etwas auskennt. Aber sowas habe ich auch schon bei Gitarren erlebt, die das 20-fache kosten.
Alles in allem eine klare Empfehlung für Leute, die sich vor etwas Nachbearbeitung nicht scheuen.

Ich fand Telecaster immer hässlich, aber man wird älter und manchmal auch weiser : )
Drauf gekommen bin ich über das Blind Faith-Konzert im Hyde Park 1969: Der Sound, den Clapton mit seiner "Frankencaster" und dem Marshall Super Lead (im Normal-Channel) da hat, ist so extrem cool, dass ich es doch mal mit einer Tele versuchen wollte. Also hab ich die Klampfe hier aufgrund der guten Kritiken und der Optik bestellt. Wie in den anderen Kritiken beschrieben: Tadellos verarbeitet und hervorragend bespielbarer Hals. Das einzige Problem sind die Pickups, die mir viel zu hart klingen. Also Fender 51 Nocaster Pickups bestellt und eingebaut und gleichzeitig die Tone-Schaltung auf "Vintage" geändert (Tone-Poti mit 33nF am Schleifer des Volumenpotis - nicht parallel dazu). Jetzt ist sie perfekt - die beste Gitarre die ich je hatte.

Ich habe mir die TE-69TL Hot Rod bestellt, weil mir eine Thinline noch fehlte und diese Harley Benton aufgrund der Bewertungen vielversprechend war.
Sie ist sauber verarbeitet und die Maserung des Esche-Bodys optisch ansprechend. Allerdings gefiel mir das Braun nicht, zusammen mit dem gerösteten Ahornhals (der übrigens einwandfrei ist) war der Gesamteindruck doch eher eintönig.
Trocken gespielt klingt sie sehr gut, etwas enttäuschend war dann der Sound am Amp. Die Roswell-Pickups klingen für meine Ohren viel zu schrill (deswegen nur drei Sterne für den Sound).
Also habe ich sie gegen Fender Texas Specials getauscht, und weil ich die Gitarre schon zerlegt hatte, hab ich sie gleich in Purple lackiert. Zuletzt noch DR Pure Blues .010er Saiten drauf, und jetzt klingt sie so, wie eine Tele klingen soll und schaut darüberhinaus super aus. Zusammenfassend kann ich also sagen, nach einigen Modifikationen bin ich vollauf zufrieden mit dieser Gitarre.