Nachdem der Ampero (1. Version) leider zurück musste, weil er z.B. keinen Leslie/Rotary-Effekt kann, zog hier der Ampero II ein.
Der kann nun alle benötigten Effekte, hat dafür aber ein paar andere Nachteile, über die einem vorher aber leider niemand etwas erzählt.
Die Ampsimulationen und Effekte klingen durchweg gut - vielleicht nicht so gut wie das, was Fractal Audio und Co. in einer wesentlich höheren Preisklasse abliefern, für die Coverband aber mehr als ausreichend.
Die Bedienung ist ok (wenn auch an einigen Stellen etwas sperrig) und die Umschaltung zwischen Patch- und Stomp-Mode ist sehr willkommen.
Was gar nicht geht:
- Die Klinkenbuchse für den Kopfhörerausgang ist ein schlechter Witz. Beim Einstecken eines beliebigen Steckers (inkl. dem eines Sennheiser HD-25) hat man das Gefühl, die Buchse gleich von der Platine zu reißen. Ich sehe da bereits jetzt einen häufigen Reklamationsgrund.
- Die XLR-Buchsen sind allesamt falschrum angebaut (Verriegelung unten), was beim fest verbauten Einsatz auf einem Pedalboard wirklich keinen Spaß macht. Der XLR-Eingang hat dafür gleich gar keine Verriegelung, was insbesondere im Einsatz mit phantomgespeisten Mikrofonen eher unschön ist.
- Zwar verfügt das Stromkabel über einen Winkelstecker (der entweder den Hauptschalter verdeckt oder zur Seite übersteht), am Gerät ist aber keine Zugentlastungsöse angebracht. Hinzu kommt, dass an der DC-Seite das Netzkabel leider minimal zu kurz ausfällt, was insbesondere bei zwecks Programmierung auf den Tisch gestelltem Gerät nervt.
- Ganz massiver Kritikpunkt: Der Ampero II kann zwar MIDI per USB empfangen und senden, was zum automagischen Umschalten von Patches durchaus praktisch ist (ich verwende dazu Control Changes aus der Mobile Sheets App). Auch kann man den Fußschaltern im Stomp-Modus MIDI CCs zuweisen. Diese werden aber NICHT per USB-MIDI gesendet (sondern nur an den physischen MIDI-Ausgang), was die ganze Sache ad absurdum führt.
Um nämlich z.B. die DAW per MIDI zu steuern oder per Fußschalter einen Seitenwechsel in Mobile Sheets zu triggern, muss man entweder auf ein weiteres MIDI-Interface zurückgreifen, dem man den MIDI-Out des Ampero II zuführt oder man braucht einen (USB-)MIDI-Fußschalter, wie den Ampero Control (der aktuell aber als Briefbeschwerer dient, weil er nicht mit iOS 26 funktioniert).