Joyo BSK-80

Hab längere Zeit nach einem passenden Akustikgitarrenverstärker mit Akku für kleinere und potentiell mittlere Auftritte und gesucht und hab lang überlegt, wie viele Watt es denn nun wirklich sein sollen. Bin jetzt froh, dass ich doch den mit 80 genommen hab. Preislich war er eher an meiner oberen Preisgrenze angesiedelt aber ich bin mehr als froh über meine Kaufentscheidung. Was die Lautstärke angeht, ist er zwar laut aber ich kann mir gut vorstellen, dass man damit bei lauteren Locations trotzdem an die Grenzen des Amps kommen kann. Da wäre jeder schwächere Verstärker wohl weniger geeignet gewesen. Toll ist auch die Bluetooth Funktion, auch die Batterie hält richtig lange, er klingt für meine Amateurbegriffe sehr gut und haucht der Gitarre ein ganz neues Leben ein. Sie klingt damit nicht nur lauter, sondern auch besser und voller. Chorus, Delay und Reverb sind auch sehr toll. Ich finde den Looper und das Pedal ziemlich cool, jedoch finde ich schade, dass man mit angestecktem Pedal die nötigen Parameter nicht mehr am Verstärker selbst umstellen kann. Auch die Anti Feedback Funktion und der Phase Inverter ist toll. Er ist etwas groß und schwer aber das haben Verstärker halt so an sich. Optisch finde ich ihn auch irgendwie edel mit dem Holz. Die Bedienungsanleitung ist etwas wenig ausführlich und könnte besser geschrieben sein, man muss sich aber ohnehin selbst mit seinem Equipment etwas vertraut machen, dabei lernt man es gleich noch besser. Die Bedienung ist großteils eh intuitiv.
Insgesamt ist dieser Verstärker genau das was ich gesucht habe und er erfüllt bis jetzt alle meine Bedürfnisse total, hat sogar noch einige nette Zusatzfeatures. Bin wirklich glücklich damit und kann das Ding bis jetzt nur weiterempfehlen!

Ich habe mir den Amp zum batteriebetriebenen Singen und Gitarre spielen bestellt und war direkt sehr positiv überrascht, was man hier für 400 Euro bekommt. Der Mikrofoneingang braucht schon ordentlich Gain (etwas mehr Vorverstärkung in der Vorstufe hätte da nicht geschadet) , also Volume fast voll auf und am Master die Lautstärke regeln, dann wird es schon ordentlich laut. Absolut tauglich für kleine akustische Kneipengigs oder die Straße. Die Höhen sind sehr präsent, sollte man etwas zurück regeln und der Hochtöner neigt bei hoher Lautstärke dazu etwas in die Sättigung zu gehen (ganz leichte aber sehr angenehme, harmonische Verzerrungen. Das klingt dann schon fast nach einer Vintage Röhrenvorstufe oder einem Oldschool Röhren Mikro.) Mir gefällt das eigentlich ganz gut. Leider gibt es keine Phantomspeisung ! Sehr schade. Ich singe eigentlich immer mit guten Kondensator Mikros (Neumann oder Sennheiser) Das ist ein echtes Minus, aber ich habe auch gute dynamische. Allerdings ist mein lieblings Dynamik Mikro, ein eher die oberen Mitten betonendes Sennheiser e945, da irgendwie zu aggressiv, offenbar betont der Amp ebenfalls diese Spektrum. Mit dem einfachen EQ bekomme ich das nicht in den Griff, allerdings ist da ein schnödes Shure SM58 gut. Klingt transparent und richtig schön. Die Gitarre klingt auch super. Die Fernbedienung (Pedal, Kabelgebunden) ist echt top mit der kann man Hall, Delay und Chorus mal eben nachregeln. Der Hall klingt bei den Vocals ganz gut, ist allerdings sehr groß (lange Hallfahne) Da kann man aber gut mit arbeiten. Bei den Gitarren finde ich den Hall in den Höhen etwas zu scharf, scheppernd. Dezent dazu geregelt passt das aber schon. Das Delay ist rund und angenehm und selbst der Chorus (Ich mag Chorus eigentlich nicht besonders) ist gut gevoiced. Ich habe (für die Gitarre) den Joyo mit meinem heiß geliebten Schertler Unico verglichen (Mit dem Unico und ähnlichen Schertler Amps habe ich in den Philharmonien Köln, München, Wien, etc. gespielt. Der Schertler ist für mich, verglichen mit den gehypten AER Amps, immer noch der beste, natürlich klingendste, dynamischste Akustik Amp mit tollem dreidimensionalen Sound. Nun, der Joy kommt da logischerweise nicht ganz mit. (Er rauscht auch wesentlich mehr) macht aber einen echt erstaunlich guten Job. Für die Vocals habe ich ihn mit meiner Referenz die QSC K10 verglichen. K10 ist viel, viel lauter, rauscht weniger, klingt präziser, sauberer, linearer, aber auch hier macht der Joyo echt einen guten Job. Meine Stimme klingt über beide Amps richtig gut, voll, warm und transparent. Also ich kann für kleine Gigs, Straßenmusik etc. den Joyo wirklich - für das Geld- absolut empfehlen.

Ich spiele hauptsächlich E-Bass oder Upright mit Piezos über diesen Verstärker, für Sessions oder kleine Gigs, und bin jedesmal wieder begeistert, dass er sich (für diesen Preis) so gut durchsetzt.
Gesang und Gitarre, Keys, klingt auch alles gut. Die Effekte muss man etwas mit Vorsicht reindrehen, da sie schnell sehr höhenlastig werden.
Was mir nicht gefällt, ist:
- Es gibt keine Distortion/Crush für den Git-Kanal.
- Es fehlt der Kantenschutz für das Gehäuse.
- Keine klangregelung für den BlueTooth-Kanal, dieser klingt sehr höhenlastig.
Absolut top:
- Sehr lange Akkulaufzeit auch bei Volllast!
- Schön laut für Bass.