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Korg Volca FM2

32 Kundenbewertungen

4.8 / 5

Bedienung

Features

Sound

Verarbeitung

20 Rezensionen

Korg Volca FM2
€ 154
Alle Preise inkl. MwSt.
Sofort lieferbar
1
K
Ausstattung und Sound hui - Zubehör und Handbuch pfui
K.T.K.T. 09.12.2025
Eigentlich wollte ich schon immer einen DX7 besitzen, denn das ist ein legendärer Synthesizer mit auch heute noch sehr eigenständigem Sound. Aber, was einem da so auf dem DX7 Gebrauchtmarkt begegnet ist, wenn noch in halbwegs gutem Zustand, völlig überteuert oder, wenn der Preis stimmt, völlig heruntergerockt und womöglich eine Dauerbaustelle.

Der Volca FM2 ist für mich daher eine ziemlich gute und smarte Lösung. Denn er ist 100% kompatibel zu den zahlreichen DX7 Sounds, die man heutzutage problemlos als SysEx Dateien auf vielen entsprechenden Webseiten findet. Ist schon toll, was es da so alles gibt, gratis.

Was die DX7-Kompatibilität betrifft, hat KORG also einen sehr guten Job gemacht. Und noch ein Stück weitergedacht. Denn das Echtzeit-Editing der Sounds wurde brilliant auf die nächste Stufe gehoben, denn die insgesamt "nur" 6 Regler für Modulator, Carrier und LFO wurden so geschickt mit den ansonsten kryptischen FM-Funktionen "herausgeführt", daß praktisch immer eine sinnvolle Abwandlung des gerade aufgerufenen Soundpatches dabei herauskommt. Wer nicht vorhat, sich in die Untiefen - und das meine ich genau so - der FM-Programmierung zu begeben, findet auf der Frontplatte des Volca FM2 alles, was es braucht. Das haben die Ingenieure von KORG wirklich gut hinbekommen.

Auch sonst überzeugt mich die hardware-mäßige Umsetzung nahezu zu 100%. Unverständlich ist aber, daß es nicht für ein besseres Display gereicht hat. Was man da angezeigt bekommt, ist gelinde gesagt, fast immer nur Kauderwelsch. Da muß man oft mehrfach hinschauen, um zu verstehen, was gemeint ist. Dabei kosten die heute üblichen OLED Mini-Displays auch nicht mehr, als die neun verbauten 7-Segment Anzeigen.

Ungünstig und schade ist auch, daß es keine normalen MIDI DIN-Buchsen für In und Out gibt. Platz wäre dafür auf der rückwärtigen Seite jede Menge gewesen. Statt dessen darf man sich mit sogenannten TRS auf MIDI Adaptern herumschlagen, von denen es zwei verschiedene Belegungsversionen gibt. Welche man braucht? Tja, das steht leider nicht in der Anleitung. Und "natürlich" liegen die nötigen Adapter NICHT ab Werk in der Volca FM2 Produktverpackung, sondern sind ein kostenpflichtiges Extra!

Apropos Anleitung. Was KORG diesbezüglich mitliefert ist schon frech! Ein Faltblatt, in etwa DINA3 Größe, in einem halben dutzend Sprachen, auf so dünnen Papier, wie man es von Beipackzetteln für Medikamente kennt, die Schrift so winzig, daß man eine Lupe braucht. Die deutsche Sprachversion strotzt vor Fehlern, inhaltlich und auch bei der Rechtschreibung. Zudem kratzt die Anleitung nur an der Oberfläche. Was haben die Leute von KORG sich denn dabei gedacht? Wenn es wenigstens ein ausführliches Handbuch zum Downloaden gäbe, aber nein. Komplette Fehlanzeige.

Und die Sparwut geht weiter: Meinem Volca FM2 lagen weder Batterien noch das nötige Netzteil bei. Gut, auf Batterien kann ich leicht verzichten, ich bin nicht im mobilen Einsatz, sondern halte mich zum Musizieren in geschlossenen Räumen auf, die in der Regel mit Steckdosen ausgestattet sind. Aber ein Netzteil liegt ja nicht bei. Das darf man sich für um die 40 (!!) Euro noch nachkaufen. Habe ich nicht gemacht, 9 Volt Netzteile hat man oft noch irgendwo rumliegen und kann davon eines verwenden. So dachte ich jedenfalls. Aber finde mal ein Netzteil mit dem Hohlstecker, der zur von KORG verbauten Buchse paßt. Die umsteckbaren Hohlstecker, die oft Universalnetzteilen beiliegen, passen alle nicht. Das wäre auch zu einfach gewesen. Vielmehr hat KORG eine Hohlsteckerbuchse verbaut, für die ich auch nach längerem Suchen keinen passenden Stecker finden konnte. Und ich habe eine ganze Schublade voll mit allen möglichen Hohlsteckern. Passend war aber keiner. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Auch eigenständige Software zum Verwalten und Editieren der Sounds auf einem Computer ist dem KORG Rotstift zum Opfer gefallen! Von KORG gibt's da nichts. Vielmehr setzt man auf einen sogenannten Online-Editor eines Drittanbieters. Wenn der Drittanbieter irgendwann keine Lust mehr hat und den "Stecker" aus seiner Webseite zieht, steht der Volca FM2 ohne externen Editor da. Das finde ich einfach mies.

Fazit: Die Hardware ist top. Die interne Ausstattung, will heißen, die Kompatibilität zum DX7 und der Sound sind hui, die Austattung mit dem an sich nötigen Zubehör und dem Handbuch sind pfui. Aus diesem Grund vergebe ich nur 3 von 5 Sternen. Sorry, KORG. Das könnt Ihr besser, ich besitze noch eine Reihe weiterer KORG Synthesizer, die sind bzw. waren vorbildlich mit dem nötigen Zubehör und gescheiten Anleitungen versehen.
Bedienung
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Sound
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Korg Volca FM2