Als Linkshänder gibt es ja leider nicht allzu viel Auswahl an guten Gitarren, v. A. im Bereich Hollowbody / Archtop ist die Auswahl eher übersichtlich. Umso mehr war ich auf die H7F gespannt, nachdem ich schon wirklich einige Modelle der Konkurrenz testen konnte bzw. hatte oder noch besitze.
Seltsamerweise ist meiner Meinung nach die Ibanez AF55 eine absolute Ausnahme Gitarre, dazu noch eine der preiswertesten in ihrem Bereich. Folgend deshalb oft als Vergleich.
Die H7F in Tobacco Burst ist mehr als einen Test wert. Für meinen Geschmack absolut "schön", top Verarbeitung, sehr angenehmer Hals und gut zu spielen. Vorteil einer Archtop ist ja die relativ einfache Einstellungsmöglichkeit der Saitenlage etc. Was auch hier gut ist.
Ähnlichkeiten zur Ibanez ist die praktisch gleiche Größe (16"?). Zumindest nicht sehr groß und deshalb für meinen Geschmack perfekt, eine Gretsch 5120 z. B. ist da im Vergleich schon ziemlich groß (zu groß 😅) . Der Hals ist auch recht ähnlich, wobei die Ibanez eher seidig, die Larry Carlton aufgrund der Lackierung anders ist aber absolut nicht unangenehm.
Gewicht ist bei beiden ähnlich mit sehr angenehmen 2,5kg (Ibanez) bzw 2,8kg (H7F).
Unterschied ist u. A. das Schlagbrett der H7F, welches ein schlichtes aber ausreichendes ist (Ibanez hat überhaupt keins).
Größter Unterschied für mich sind wahrscheinlich die Pickups. Die Ibanez ist sehr brilliant und "hell". Die H7F mit gleichen Saiten (ich verwende im Moment bei beiden Thomastik JS110) ist etwas "leiser" und insgesamt etwas dunkler was aber je nach gewünschtem Sound natürlich besser sein kann. Der Ton der H7F wird auch etwas schneller "crunchig" bzw. zerrt leichter etwas an, ist also etwas knackiger und "rockiger" wobei es natürlich immer noch eher eine Blues oder Jazz Gitarre ist. Das Feedback bei stärkerer Verzerrung (ja leider bei Hollowbody Gitarren "normal") ist soweit ich das beurteilen kann etwas weniger präsent bei als bei der Ibanez.
Sound ohne Verstärkung ist bei der H7F übrigens besser als bei der Ibanez, wobei beides zum "probieren" völlig ausreicht.
Einzig Negatives der H7F waren die Saiten. Die werkssseitig aufgezogenen waren selbst nach mehrfachem "Dehnen" noch nicht sonderlich stimmstabil. Darum dachte ich zunächst die Tuner sind nicht gut. Aber nach Saiten Wechsel auf in meinen Fall Thomastik Saiten ist die H7F jetzt sehr stimmstabil, vermutlich war die Gitarre einfach zu "frisch". Was auch an einem (nur sehr leichtem!) Lack Geruch in den ersten paar Tagen zu bemerken war, absolut kein Problem, ich denke auch für empfindliche Menschen nicht, aber der Vollständigkeit halber erwähnt.
Fazit: Eine sehr schöne und sehr gute Gitarre für Linkshänder. Ich zumindest behalte sie (zusammen mit der Ibanez, die eben einen etwas anderen Charakter hat).
Die H7F ist sicher nicht klein aber eben auch nicht riesig, angenehm leicht und sehr angenehm zu spielen. Alles was ich an positiven Tests gelesen hatte, hat die Gitarre mindestens gehalten oder sogar übertroffen.