Vorneweg die guten Nachrichten: der Bass klingt toll und druckvoll, die entscheidenden Parts (Hals, Bünde, Tonabnehmer und aktive Elektronik) sind gut verarbeitet - der Preis ist mit 360 Euro gut.
Dazu ist das Gerät sehr leicht, was den Rücken sehr entlastet, wenn man Stundenlang im Proberaum steht (mein V7 wirkt etwa doppelt so schwer). Im Vergleich zum V7 hat der Bass etwa 12 cm weniger Gesamtlänge (gut für meinen Case).
Was mich jedoch stört, ist die schwarze Mattlackierung, die offenbar sehr anfällig für Flecken von schweißigen FIngern ist. Auf den Bildern hat mir das Schwarz gefallen; ich würde die aber nun nie wieder kaufen, da hätte ich lieber eine "richtige" glänzende Lackierung. Ebenso mißfallen hat mir, dass der Body zumindest an den Cutaways etwas rauh (nicht so, dass man sich Splitter in die Finger rammt, aber eben etwas rauh) erscheint. Der Body ist auch sehr empfindlich für Schrammen und Kratzer, bereits nach zwei oder drei Stunden im Proberaum gabs ein paar Macken (am Zargen unterhalb der Tonecontrols ist sogar etwas Lack weg), obwohl ich den Bass wie ein rohes Ei behandelt habe. Ich habe jetzt nicht unbedingt was dagegen, wenn er "streetworn" aussieht, wirkt aber nicht so vertrauenerweckend.
Und obwohl das Teil wohl von Thomann justiert wurde (und auch ohne irgendwelches Saitenknarren hier ankam), war die E-Saite nach einigen Stunden spielen in einem Zustand, der eine Neujustage der Saitenlage erforderte. Bin gespannt, ob ich das öfter machen darf?
Fazit: sehr schöner Bass (abhängig von der Lackierung), guter, druckvoller Sound, nutzbar für jeden beliebigen Style, tolle Soundmöglichkeiten durch die aktive Elektronik (die ist wirklich Hammer und weil ich sie vom V7 schon kannte, musste es eben wieder ein Marcus Miller sein). Verarbeitung scheint mir an den entscheidenden Teilen gut, an den weniger entscheidenden gibt es Luft nach oben. Aufgrund des Preises und des Klangs möchte ich den Bass dennoch denen empfehlen, die einen guten und preiswerten Einsteigerbass suchen und ihn z.B. den meisten Squier-Modellen vorziehen.
Update: Der M2 klingt in meinen Augen deutlich besser als mein Ibanez SR 405, er ist brillianter und gleichzeitig deutlich vielseitiger in den Klangmöglichkeiten. Hängt natürlich auch vom Amp ab, tolle Ergebnisse habe ich mit dem EBS Reidmar 752 und mit einem Hartke A100 Kickback. Mit dem Markbass CMB 121 bin ich klanglich mit keinem meiner Bässe so ganz zufrieden.