Ich besitze eine handwerklich hergestellte Geige vom örtlichen Geigenbauer mit der ich von Anfang an sehr zufrieden war (sonst hätte ich sie ja ja auch nicht gekauft). Allerdings war ich noch immer auf der Suche nach „meinen“ Saiten; diese Suche hat schon vor den Kauf der neuen Geige begonnen und ist nun zu Ende.
Nach dem Einspielen zeigt sich:
Die Obligato-Saiten produzieren auf meinen Instrumente einen kräftigen, aber nie schrillen Ton, sie sprechen hervorragend an und sind recht laut. Was mir auch gut gefällt: die Tonhöhe ändert sich bei Druckänderung der Greifhand relativ wenig.
Mit meiner Geige werde ich wohl keine anderen Saiten mehr ausprobieren.
Über die Haltbarkeit kann ich noch nichts sagen.
Nachtrag: Ich habe nun den zweiten Satz Obligato durch und muss meine euphorische Bewertung leider revidieren.
Nach ca. 4 Monaten begannen die Saiten unangenehm zu klingen: die E-Seite neigte stärker zum pfeifen, die Ansprache der Saiten war unausgeglichen und der Klang schrill, irgendwie „übersteuert“. Natürlich schiebt man das erstmal auf das eigene spielerische Unvermögen, zumal man nach so kurzer Zeit nicht damit rechnet, dass ein Satz Saiten oppe ist.
Als ich die Saiten wechseln wollte, viel die Stimme um. Da dachte ich: es hat an der Stimme gelegen. Der Geigenbauer hat eine neue eingesetzt und die alten Saiten aufgezogen. Der Klang war wie zuvor. Mit einem neuen Satz klang die Geige wieder optimal: voll, warm mit sehr guter Ansprache.
Jetzt, ein viertel Jahr später geht es wieder los: es pfeift und jault und man hat das Gefühl, die Saiten sterben einem unter den Fingern weg. Gestern bei einem Konzert war das schon spürbar, heute bei der Probe wurde es gefühlt immer schlimmer.
Ich glaube noch immer, dass die Obligatos hervorragende Saiten sind, bloß nicht für meine Geige.
Die Suche geht also wieder los.