Mit den Powerstroke-Fellen hat der US-amerikanische Hersteller Remo seit Jahrzehnten einen Dauerbrenner im Programm, der sich als klangliche Alternative zu den legendären Remo Ambassador Fellen etabliert hat. Das Besondere an den Powerstroke-Fellen ist der eingearbeitete Dämpfungsring, der für eine effektive Reduzierung der Obertöne sorgt. Im Gegensatz zu den einlagigen Powerstroke 3 Fellen sind die speziell für Snaredrums konzipierten Powerstroke 77 Felle aus zwei Lagen gefertigt, wobei sie neben dem obligatorischen Dämpfungsring über einen zusätzlichen, in der Mitte aufgeklebten Dot für einen fokussierteren Sound verfügen.
In ihrer Grundkonstruktion entsprechen die Powerstroke 77 Felle mit ihren zwei 7mil starken Lagen Mylar den Coated Emperor Fellen. Durch den ebenfalls 7mil starken, an der Innenseite des Fells angebrachten Dämpfungsring sowie den 5mil dicken Clear Dot in der Fellmitte ergibt sich aber ein deutlich anderer Sound. Dessen Hauptmerkmal ist zum einen ein stark betonter Attack und zum anderen ein reduziertes Obertonspektrum, welches den Grundton der Snaredrum stärker hervortreten lässt. Zudem schwingt das Fell aufgrund der höheren Masse langsamer und produziert damit einen tieferen Ton als beispielsweise ein einlagiges Remo Ambassador Fell.
Die Idee, die Fellmitte mit einem aufgeklebten Punkt zu verstärken, verwirklichte Remo erstmals im Jahr 1972 mit den „Controlled Sound“-Fellen, auch bekannt unter der Abkürzung CS. Dieser Felltyp wurde seinerzeit von so unterschiedlichen Drummern wie z.B. Tony Williams und John Bonham gespielt und verlieh den Drums einen eigenen Charakter sowie eine optimale Durchsetzungskraft. In Kombination mit dem eingearbeiteten Dämpfungsring und der zweilagigen Konstruktion zeichnen sich die in 10, 12, 13 und 14 Zoll erhältlichen Powerstroke 77 Snarefelle im Vergleich zu den CS-Varianten durch einen noch stärkeren Fokus aus und klingen auch ohne weitere Dämpfungsmaßnahmen trocken und kraftvoll.
Die Firma Remo wurde im Jahr 1957 von Remo Belli in Kalifornien gegründet. Belli war ein Schlagzeuger, der nach einer Lösung gegen die Witterungsanfälligkeit von Naturfellen suchte und diese in einem aus Mylar gefertigten Synthetikfell fand. Damit war das Remo Weather King Fell geboren, das im Bereich der Unterhaltungsmusik in den folgenden Jahren die Naturfelle nach und nach vom Markt verdrängte. Das Remo-Fellsortiment umfasst inzwischen zahlreiche Varianten, von denen die bekannteste nach wie vor das Ambassador-Fell ist. Weitere Meilensteine im Remo-Programm sind die per Drehmechanismus stimmbaren, 1968 vorgestellten Rototoms sowie die aus dem eigens entwickelten Material Acousticon entwickelten Drumsets der 1980er- und 1990er-Jahre. Darüber hinaus bietet Remo bis heute ein riesiges Programm an Percussion-Instrumenten, wobei auch hier häufig synthetische Werkstoffe zum Einsatz kommen.
Eine Snaredrum produziert ein breites Frequenzspektrum mit komplexen Obertönen, die allerdings bei Studioaufnahmen ebenso wie in Live-Situationen oder im Proberaum oftmals nicht erwünscht sind. Hier erweisen sich die Remo Powerstroke 77 Snarefelle mit ihrem obertonarmen, aber gleichzeitig attackbetonten Sound als perfekte Lösung. Aufgrund der zweilagigen Konstruktion mit zusätzlichem Dot können Gaffatape oder externe Dämpfungsringe getrost in der Schublade bleiben. Zudem sind diese äußerst robusten Snarefelle auch eine echte Empfehlung für diejenigen Drummer, die gerne mal etwas kräftiger zulangen.