Wir habe über viele Jahre ein Paar "the box PA302" genutzt, die immer noch perfekt laufen (das sind auch wirklich tolle Lautsprecher), uns aber mittlerweile zu unhandlich (fast 19kg, nur ein Griff) geworden sind.
Da man nicht jünger wird und mit der Zeit jedes Kilo zählt, hielten wir Ausschau nach was kompakterem, bzw. leichterem. Da wir nur noch sporadisch spielen, sollte es möglichst preisgünstig sein, aber trotzdem vernünftig klingen. Unsere Testauswahl fiel auf folgende zwei Kandidaten:
the box Pyrit 10
Behringer Eurolive B212XL
Beide Lautsprecher haben wir einem ausführlichen Test unterzogen mit Einspielung von Konservenmucke aller Richtungen, sowie Live-Gesang, bzw. akustischen Instrumenten (Akkordeon, Gitarre, Blasinstrumente).
Wir haben dies mit und ohne Subwoofer Unterstützung gemacht. Vorgeschaltet haben wir immer einen Behringer Sonic Ultramizer. Ohne klingen fast alle passiven Lautsprecher einfach zu flach.
Beide Lautsprecher haben uns sehr überzeugt und wir waren lange hin und her gerissen. Welcher das Rennen letztendlich machte, lest ihr weiter unten.
Zum the box Pyrit 10.
Der Pyrit hat einen 10" Tieftöner verbaut, der mit entsprechenden Quellen gespeist, überraschend kräftig klingt. Mit ca. 13kg ist dieser Lautsprecher für die Größe kein Leichtgewicht, aber noch gut handelbar. Das Design ist etwas extravagant, aber nicht unattraktiv. Leider besitzt er nur einen seitlichen Griff. Die Verarbeitung und Haptik ist fast ohne Makel. Die Zusammenführung der Teile ist zwar nicht immer ebenmäßig und es entstehen leichte Grate, aber das ist nur marginal und trübt den übrigen positiven Eindruck nicht sonderlich. Der Kunststoff macht einen stabilen und nicht so kratzeranfälligen Eindruck. Das Gitter vor dem Tieftöner ist sehr stabil und lässt sich nicht eindrücken, der Hochtöner ist bauartbedingt offen. Zwei nette Details sind der doppelte Stativflash, mit dem man den Lautsprecher gerade oder 5 Grad nach vorne geneigt aufstellen kann und die ausklappbaren Füße für den Betrieb als Flormonitor.
Klangeindruck
Den Klang dieses Lautsprechers kann man, gerade in Anbetracht der Preises, als sehr gut abgestimmt und erwachsen klingend bezeichnen. Die Höhen sind seidig und sehr angenehm fürs Ohr. Die Mitten sind auf Gesang und Akustikinstrumente abgestimmt. Der Tieftöner macht für 10" einen überraschend guten Job. Es ergibt sich also insgesamt ein homogenes Klangbild. Mit leichten EQ Einsatz kann man sogar noch einiges an Klangverbesserung rausholen.
Fullrange kann man den kompakten Lautsprecher für kleinere Beschallungsaufgaben, wie Sprache, Hintergrundmusik, kleine Akustiksets oder als Monitor sehr gut verwenden. Mit einem Paar und 1-2 Subwoofern kann man dann auch druckvollere Sachen im kleinen bis mittleren Rahmen umsetzen.
Wir haben uns trotz der Vorteile des Pyrit 10 für den Behringer entschieden. Warum?
Der Behringer ist eher der "Brot und Butter" Lautsprecher, ohne besondere Highlights, aber der Klang fällt wirklich nur im direkten Vergleich etwas ab. Mit etwas EQ Eingriffen kann aber trotzdem ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt werden. Der Pyrit 10 ist und bleibt insgesamt der modernere, erwachsener klingende Lautsprecher, aber dafür ist das Handling (deutlich leichter, trotz 12" nicht viel größer und 2 Griffe) vom Behringer viel besser und der Preis ist auch etwas geringer. Das gab letztlich den Ausschlag.
Der the box Pyrit 10 ist ein wirklich toller Lautsprecher in einem etwas extravaganten Design. Die Verarbeitung ist gut und der Lautsprecher macht einen robusten Eindruck. Den Klangeindruck kann man als sehr gut abgestimmt, mit seidigen Höhen, prägnanten Mitten und, für einen 10", respektablen Bass bezeichnen. Dieser Lautsprecher stellt daher ein sehr gutes Angebot dar und ist vielseitig einsetzbar.
Wir können deshalb (auch wenn wir uns dagegen entschieden haben) volle 5 Punkte und eine klare Empfehlung aussprechen.