Nachdem ich vor einigen Jahren das EP 906 ausprobiert habe, dann ein Besson Prestige spielen konnte, bin ich nun beim 904 geblieben.
Das Besson habe ich abgegeben, weil ich von meinen bläserischen Möglichkeiten nicht in der Lage war, das Potential dieses Instruments wirklich auszureizen. Zwar ist es grundsätzlich schöner, in einem Lamborghini, statt einem Trabbi langsam zu fahren, aber auf Dauer frustriert es trotzdem, wenn man letztendlich nicht Gas geben kann.
Und das EP 904 ist beileibe kein Trabbi, um im Bilde zu bleiben. Es ist ein gut ausgestatteter Passat Kombi mit variablen Einsatzmöglichkeiten und einem, für den Preis, tollen Extra.
Durch das geringere Gewicht klingt das Instrument etwas heller und strahlender als andere Euphonien, insbesondere das EP 906. Das mag bei einem Euphonium nicht unbedingt gewollt sein, da ein voller Klang eher gewünscht wird, mich hat es nicht gestört, und da ich absehbar nicht solistisch spielen werde, fällt das im Posaunenchor und Blasorchester nicht auf. Ggf. kann ich mit einem anderen Mundstück nachsteuern.
Im Hinblick auf Intonation und Anspielbarkeit in allen Lagen gibt es nichts auszusetzen. Ich fühle mich überall wohl.
Wichtig war mir der Trigger am Hauptstimmzug, den ich bei der Besson zu schätzen gelernt habe. Dort wie auch bei der damaligen EP 906 war allerdings der Abstandshalter aus Plastik eine Zumutung, da dessen Befestigung regelmäßig brach und nur durch Klebeband notdürftig geflickt werden konnte. Bequem war es auch nicht.
Die Lösung beim EP 904 ist viel eleganter und trotz der kleinen Größe genauso praktikabel.
Auch die Verstellung des Hauptstimmzuges ist sehr gut gelöst.
Die Ventile sind ein gern gebrachter Kritikpunkt gegenüber chinesischen Instrumenten. Im Gegensatz zu anderen Instrumenten habe ich hier bislang keine Probleme. Vielleicht habe ich hier Glück.
Für alle, die ein klangschönes, strahlendes Euphonium mit Trigger gebrauchen können, eine Kaufempfehlung.