Ich hatte nach einem Trompetenersatz gesucht um möglichst unkompliziert mobil üben zu können. Ich hatte die TR 25G ausgewählt, weil mir der dunkle klang aus den Klangbeispielen eher zugesagt hat, als bei den anderen Taschentrompeten. Ich glaube, dass man hier den klanglichen Unterschied zwischen Gelbmessing und Goldmessing gut wahrnehmen kann. An der Klangfarbe hatte ich bei meinem Testexemplar auch nichts auszusetzen. Letztlich habe ich aber entschieden, dass ich sie nicht behalten möchte. Der größte Nachteil ist hier, dass ich eine Reihe von Tönen nicht wie gewohnt sauber intonieren konnte. Ich müsste erheblich umlernen und auf Alternativgriffe ausweichen damit es halbwegs passt.
Das Beste zuerst:
Aussehen, Klangfarbe und Ansprache gefallen mit recht gut. (Schulnote 2)
Maschiene: Die Maschine lief schnell ohne zu hängen. Aber auch frisch geölt unterschieden sich die Laufgeräusche der drei Ventile noch etwas. Das dritte Ventil machte mehr Schleifgeräusche als das zweite. Und das erste Ventil war schön leise. Sehr gut möglich, das sich das nach etwas Einspielzeit erledigt hätte. Aber ich habe nur an zwei unterschiedlichen Tagen jeweils ca. eine Stunde probe-gespielt. Dichtigkeit habe ich nicht geprüft, aber auch kein Indiz für Schwächen gefunden. (Schulnote 3+)
Verarbeitung:
Äußerlich weitgehend Tadellos, wobei an der Lötstelle wo das Mundrohr unten an der Maschine vorbei läuft, hängt eingeklemmter mutmaßlicher Fetzen von einem Poliertuch, der mich aber nicht stört. Beim Blick in die offenen Rohre bei abgenommenen Ventilzügen kann man mehrfach Spalten zwischen dem Rohr zur Maschine und dem Angelötetem Rohr aus Neusilber sehen. Ich vermute, dass die eher nachteilig sind, weiß es aber nicht genau. (Schulnote 3+)
Stimmigkeit:
Zunächst das Gute. Der Stimmbereich des Stimmzugs erscheint halbwegs normal. (Schulnote 2)
So habe ich gestimmt:
Notiert G1 (klingend F1) als Stimmton genommen und den Stimmzug vielleicht 4mm weiter herausgezogen als bei normaler Trompete. (Gesamt ca. 2,5 cm für 443Hz Referenz am Stimmgerät)
Nun das Schlechte:
Die Stimmigkeit der Töne zueinander ist sehr unterschiedlich gegenüber „normalen“ Trompeten. (Schulnote 4 bis 5)
Beispiele:
Das C1 (klingend B (B-flatt)) ist fast einen ganzen Halbton zu tief, und lässt sich kaum so hoch schieben wie es nötig wäre ohne zu verzagen.
Ich glaube unter dem C1 war dann alles viel zu tief, aber da bin ich mir nicht mehr sicher.
C2 (klingend D2) passt halbwegs mit Griff 12, aber auf 0 gegriffen klingt er fast 50cent zu tief. Ich bin eigentlich gewohnt, dass hier beide Griffe klanglich praktisch nicht zu unterscheiden sind.
Das H1 (klingend Cis) greife ich normal als 2 und nur in ausnahmen auf 23. Bei meinem Exemplar ist es auf zwei deutlich zu tief und nur mit der 23 Kombination halbwegs stimmig.
Alle reinen 2 Griffe scheinen zu tief.
Keiner der Ventilzüge ist zum Intonationsausgleich während des Spielens geeignet. Schon mal gar nicht der Dritte, weil er kaum Weg bis zum abfallen hat.
Ergonomie:
Das Instrument liegt mir nicht gut in der Hand. Der rechte Daumen ist ganz dicht am geschmierten Teil des Stimmzuges. Außerdem könnte man mit dem Kuppen-gelenk des Daumens zwischen Stimmzug und Mundstückaufhahme hängen bleiben, falls man die Trompete (hypothetisch im Notfall) ganz plötzlich loslassen muss. Die linke Hand findet auch keine richtig gute Griffposition. (Schulnote 3-)
Das 7C Mundstück sieht normal aus, aber ich habe es in der Tüte gelassen und nicht ausprobiert.
Für meine Zwecke scheinen mir das Cornet Startone PCR-20, um mobil unkompliziert üben zu können, das bessere Instrument. Weil es noch leichter zu transportieren ist, und halbwegs gewohnt intoniert.