Als früherer Nutzer sämtlicher Fender-Amps, welche ich irgendwann aufgrund der üblichen Nachteile (zu laut, zu schwer) verkauft habe, würde ich meinen persönliche Soundvorliebe in Richtung US-Clean-Sound einstufen. Da ich aktuell nur Amps als Bodentreter nutze, war ich aufgrund der vielen positiven Berichterstattungen äußerst neugierig auf den Tone King Imperial Preamp. Gefreut hat mich, dass zusätzlich alle Features, die ich mir bei so einem Gerät wünsche, mit an Bord sind: Balanced Out, Tremolo, Reverb, zweiter Kanal... Erst mal zum Thema balanced out: Ich bin hauptsichtlich Bühnenmusiker und nutze Geräte selten zu hause. Was ich mich aufgrund meiner Nutzung frage: Warum haben nicht alle Amps in Bodentreterformat einen balanced output? Wahrscheinlich weil die meisten das Teil nur vor dem PC nutzen. Auf der Bühne braucht man aber eine zusätzliche DI-Anschlussmöglichkeit, welche ich mir mit dem Tone King sparen kann. Leider kommen wir damit auch schon zu einem Negativpunkt: Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Kistchen den Bühnenalltag überleben wird. Es ist leider nicht ganz so stabil aufgebaut, wie man sich das wünschen würde. Die Regler sind sehr leichtgängig und machen einen fragilen Eindruck. Das wird sich dann noch zeigen. Zum weiteren Negativpunkt, über den komischweise kaum einer spricht: Der zweite Kanal ist lautstärke- und frequenzmäßig meilenweit vom Clean-Kanal entfernt. Viel harscher, viel lauter. Finde dafür zur Zeit keine sinnvolle Nutzung . Dafür klingt der Clean-Kanal aber erste Sahne. Wer einen super Grundsound, evtl. auch als Pedal-Plattform sucht, ist gut damit bedient. Ich bin nicht so der Frickler, der zuhause stundenlang Presets oder Profiles durchhören und aussuchen möchte, die dann im Zweifel Bandkontext nicht funktionieren. Wem es ähnlich geht, hat mit dem Gerät evtl. eine Lösung, die glücklich macht. Zudem sieht es schick aus, Preis-Leistung ist m.E. auch ok. Also: Austesten!