Es sollte ein möglichst kompaktes Interface her, das per USB mit Strom versorgt werden kann, mindestens zwei brauchbare Mikrofoneingänge, symmetrische Ausgänge und einen Kopfhörerverstärker hat, mit dem man bei Bedarf auch laut hören kann.
All das erfüllt das Volt 2 problemlos.
Die Preamps sind sehr transparent und linear (selbst gemessen), Haptik und Verarbeitung sind in dieser Preisklasse ungeschlagen. Der Kopfhörerausgang geht bei Bedarf mit einem HD-25 (70 Ohm) laut ohne zu verzerren und auch die Klinkeneingänge überzeugen (sowohl im Line- wie Instrumentenmodus).
Ob man den "Vintage" Knopf braucht, sei mal dahingestellt - das könnte man auch simpel per EQ erledigen.
Warum dann nur vier Sterne?
Dafür gibt es mehrere Gründe:
1. Schafft es aus unerfindlichen Gründen kein Hersteller (außer Behringer und RME), ein Interface mit XLR-Ausgängen zu bauen, das zusätzlich auch noch Bus-Powered ist.
Die nötigen Adapter sind nervig oder in meinem Fall gar gefährlich: Ich benutze dieses Interface durchaus schon mal, um Beschallungssysteme >50.000 W einzumessen. Das akustische Erlebnis, das beim versehentlichen Rausreißen eines Adapterkabels auftreten wird, möchte ich nicht erleben.
2. Die Treiberinstallation ist ausschließlich über UA Connect möglich. Man braucht also sowohl dessen Installer wie auch einen Internetzugang, um die Treiber auf den Host zu bekommen.
3. Es gibt keinen Mix-Regler für Output / Direct Monitoring. Gut gefällt zwar die Möglichkeit, das Direct-Monitoring zwischen mono und stereo umzuschalten, beim Tracking muss man aber in der DAW die bereits vorhandenen Spuren drastisch im Pegel reduzieren, wenn man die Eingänge direkt abhören will. Das hat Behringer beim UMC 404 HD ebenso deutlich besser gelöst wie Arturia beim AudioFuse.