Zoom LiveTrak L-20

Zunächts DANKE an die Fa. Thomann für die super schnelle Lieferung und leider auch die unkomplizierte Rücksendung !Die Möglichkeiten des Zoom L-20 erscheinen wirklich grandios und müssen hier sicher nicht nochmals beschrieben werden... aber : als ich zunächst ein paar erste Versuche mit acoustischen Guitarren , Synthesisern und dem Line Out meines Bassverstärkers gemacht habe, war ich richtig begeistert ! Die Ernüchterung kam als ich im Zuge eines Livemitschnittes für eine Videoproduktion das erste Mikrofon angeschlossen habe : kein wirkliches Signal.... zunächst dachte ich das Mikrofon wäre kaputt - nein war es nicht.... dann habe ich das Kabel ausgetauscht ... auch nicht....bei voll aufgedrehtem Gain und die Fader fast auf Anschlag konnte dann ein Signal zumindest festgestellt werden....vielleicht ein Bedienungsfehler ? Leider auch nicht .... ich habe etwa zwei Wochen damit zugebracht alle Möglichkeiten durchzuspielen: Padschalter überprüft, Dynamische Mikrofone von Shure bis Behringer, Kondensatormikros von Rode bis Neumann - immer das gleiche Ergebnis....für die Videoproduktion habe ich das Pult wieder abgebaut und auf mein altes Equipment zurück gegriffen.... und am Ende das Pult nebst erworbenen Zubehör ( Haube , Case, Bluetoothadapter ) frustriert aber unkompliziert an Thomann zurück geschickt. SCHADE !

Das Mischpult hat einen sehr, sehr guten Sound, die Bedienung ist leicht erlernbar und die Verarbeitung ist entsprechend der Preisklasse gut, viel Plastik, wenig Gewicht, es wird sich zeigen wie langlebig das ist.
ABER: 96k ist nicht zu gebrauchen, außer für One-Take-Live-Aufnahmen. Scheint ein reines Marketing-Feature zu sein, und das macht mich sauer, weil es der EINZIGE GRUND für mich war, dieses Mischpult dem Tascam-Konkurrenzprodukt vorzuziehen. In der digitalen Nachbearbeitung sind hohe Sample-Rates unbezahlbar, und ich habe dieses Mischpult aus einem einzigen Grund haben wollen, nämlich um um Eingangssignale direkt in 96k zu recorden, statt alles tausendfach zu oversamplen.
Doch es stellt sich heraus: Als Interface kann das Mischpult nicht in 96k arbeiten, und wenn es standalone arbeitet, kann es in 96k die Overdub-Funktion nicht verwenden. EQ und Effekte sowieso nicht. Also kann es in 96k eigentlich fast NICHTS. Auf der Herstellerseite wird im Kleingedruckten darauf hingewiesen, aber natürlich so, dass ich es glatt übersehen musste als ich die Kaufentscheidung getroffen habe. Das grenzt doch fast an Hochstaplerei?!
Das ist sehr schade, weil die Pre-Amps und Bedienbarkeit des Geräts andernfalls echt ihr Geld wert wären.
Darum bin ich leider sehr enttäuscht und werde das Gerät wohl verkaufen, sobald ich eine Alternative finde, die meine Anforderungen nicht nur vorgeblich, sondern tatsächlich erfüllt.