Klinge ich jetzt tatsächlich wie Chat Baker, wenn ich ein Bach 6C spiele? Nein, eher nicht.
Chat Baker hat vor seinem Unfall konsequent ein Bach 6B gespielt, und zwar in Kombination mit L-Bore Trompeten. Nach dem Unfall (ob das jetzt der Autounfall oder die Schlägerei gewesen ist, weiß ich nicht) ist er auf ein Bach 6C umgestiegen, um seine Range zumindest im Ansatz zu behalten.
Eins ist sicher: Chat Baker ist ein begnadeter Trompeter, ein großartiger Musiker gewesen, mit einer fetten Portion Drama im Leben. Da ich weder L-Bore Instrumente spiele und meine Dramen andere sind, klinge ich auch anders. Soweit erst mal.
Was allerdings auffällt: Das Bach 6C hat in seinem Kern eine gewisse Wärme, einen gewissen Schimmer. Das kann ich weder im 5C noch im 7C und schon gar nicht im 3C finden (bitte nicht falsch verstehen: das sind alles sehr gute Mundstücke!). Auch im Vergleich mit den 6C Mundstücken anderer Hersteller (JK USA, Curry, Marcinkiewicz - auch das sind sehr gute Mundstücke!) ist es besonders und sticht durch einen Hauch von Sanftmut heraus.
Erklären kann ich das physikalisch nicht.
Vielleicht hat Vincent Bach doch einen Hauch von Magie in seine 6er Reihe - die er selber favorisiert hat - eingebaut. Vielleicht ist schlicht und ergreifend die Kraft der Autosuggestion am Werk. Wer weiß das schon?
Mir ist nach den ersten Tönen klar gewesen, dass das Bach 6C für mich gut zu spielen ist: Auffallend bequem, sehr gut ausbalanciert, leichte Ansprache mit beeindruckender Dynamik über die gesamte Range.
Für alle, die einen Allrounder mit mittleren Standardeigenschaften suchen - und für alle, die einen samtigen Kern in ihrem Sound wollen: Einfach mal ausprobieren.
Wie alle Mundstück Rezensionen ist auch diese zutiefst subjektiv.