Nach Jahren, in denen ich die Mikros direkt an das Audio-Interface gesteckt habe, geplagt von eher mittelmäßigen Ergebnissen, hab ich mir gedacht, ich gönne mir den Versuch, begehe das Sakrileg und bearbeite das Signal schon vor der Aufnahme ein wenig, und mit Behringer noch dazu.
Man mag mich nun kreuzigen, aber es funktioniert (in Kombi mit einem MDX2600), die Preamps klingen ... gut, der Röhren-Effekt ist mir egal, brauch nur etwas Pegel, damit Expander, Kompressor und Limiter tun, was sie sollen. Stimmaufnahmen sind viel leichter, weil auch der Direktsound im Kopfhörer jetzt nach was klingt, und nicht mehr der ganze Take beim Teufel ist, nur weil an einer einzigen Stelle der Sänger etwas zu sehr außer sich gegangen ist, die Emotionen können einen schon mitreißen, und meistens machen sie das nur einmal...
Warum soviele Sterne? Weil verdient: Es sind zwei brauchbare Preamps, die erst bei sehr sehr viel Gain etwas rauschen, und das sehr würde ich sagen weiß, was in einem Mix meist untergeht. Es gibt Low-Cut, Phase-Reverse, ein einzelnes parametrisches EQ-Band (das mitunter ganz nützlich ist, um breitbandig und sanft einer ungewollten Eigenheit des Mikrofons entgegenzuarbeiten), und das ist ungefähr alles, was man von einem Preamp braucht, und dann noch ein bisserl mehr.
Sicher gibt es bessere, aber die kosten für einen Kanal soviel wie ein ganzer Reigen von diesen. Sprech da keinen Sinn ab, aber wenn man einfach mal irgendeine Form von Preamp zum Starten braucht, ist dieser durchaus ein sehr guter Start, auch an einem TLM-103...