Die Beatbox Behringer RD-78 lässt den Sound eines sehr bekannten Drum-Klassikers aus den 70ern wieder auferstehen, die ein großes Spektrum an Sounds bot, richtig flockige Latin-Grooves, die sich mit straighten Beats kombinieren ließen, und vor allem konnten vier Rhythmen selbst programmiert werden. Und Behringer erweitert den Funktionsumfang sogar. Denn die Maschine besitzt nicht nur bekannte Sounds und Rhythmen, sondern ist auch vollständig und ohne Zubehör programmierbar und lässt sich unkompliziert in ein Studio-Setup einbinden. So kann das Flair der altmodischen Beatbox in jede moderne Produktion einfließen.
Die Behringer RD-78 besitzt 15 Instrumente, sogar einen zusätzlichen Clap-Sound. Die Sounds lassen sich nicht verändern, können aber in der Lautstärke geregelt werden. Auch die Funktionen des Sequenzers bleibt im erwarteten Rahmen: Preset-Beats, Variation, Fill-in, Fade-In/Out, Snare-Roll sogar für das echte Beatbox-Feeling. Darüber hinaus kann der Sequenzer wie bei der verwandten Behringer RD-6 nach dem Lauflichtprinzip frei programmiert werden. Die Patterns lassen sich per Chain-Funktion zu Songs zusammenstellen. Die RD-78 lässt sich über analoge Sync-Buchsen, USB-MIDI und DIN-MIDI synchronisieren. Außerdem können ganz Oldschool-mäßig Fußschalter für Start/Stop und Variation angeschlossen werden. Über 10 Einzelausgänge lassen sich die Instrumente separat mit einem Mixer oder einem Audio-Interface verbinden.
Natürlich spricht die RD-78 vor allem Fans von Vintage-Beatbox-Sounds an. Mit ihr erhält man die Sounds und Rhythmen vieler Pop-Hits aus den späten 70ern / frühen 80ern und kann darüber hinaus auch eigene Beats programmieren, die den unvergleichlichen Beatbox-Charme versprühen. Es wäre jedoch unfair, das Gerät nur auf Musik für Nostalgie-Partys zu reduzieren. Auch in den Genres Indie und Rock hat die RD-78 ihre Fans und Sounds dieser Art wurde unter anderem von Radiohead und Modest Mouse eingesetzt. Mit Kreativität und individueller Nachbearbeitung der Sounds – was dank der Einzelausgänge leicht möglich ist – lässt sich die Drum-Maschine auch für Stile einsetzen, in denen diese Art von Vintage-Beats eher unüblich sind, die aber frische Ideen in die Songs bringen können.
Das in Deutschland von Uli Behringer gegründete und heute in China ansässige Unternehmen steht seit dem ersten Produkt, dem Studio Exciter F, für preiswertes Equipment. Mischpulte, wie das Eurodesk MX8000, sowie unzählige Signalprozessoren und später auch Beschallungsequipment ermöglichten es unzähligen Musikern auch bei begrenztem Budget ihre Heimstudios, Übungsräume und mobilen PAs mit Equipment auszurüsten, das sonst nicht erschwinglich war. Die Produktpalette von Behringer wuchs über die Jahre ständig weiter. Durch die Übernahme weiterer Firmen, u.a. Midas, Klark Teknik und TC Electronic, kamen nicht nur neue Produktgruppen hinzu, sondern es floss auch deren technisches Know How in die Produktentwicklung mit ein.
Die Sounds der RD-78 klingen nicht so mächtig wie die berühmten analogen Kicks und Snares mit der 8 oder 9 im Namen. Doch das umfangreiche Drumkit mit den ganzen Percussion-Instrumenten eignet sich besonders gut, um einen Drumtrack zu ergänzen, der mit einem akustischen Schlagzeug oder modernen Drumsounds virtuos eingespielt wurde. Der geradlinige Beat mit seinen automatisierten Variationen und Breaks bildet ein leichtfüßiges Gegengewicht mit Charakter und sorgt so für eine besondere Dynamik im Grundgerüst eines Tracks. Da die RD-78 frei programmierbar ist, müssen die Beats nicht permanent „durchrattern” (was jedoch zu ihrem eigentlichen Flair gehört). Alternativ hat man die Möglichkeit, die Beats oder Teile davon punktuell in einen Song einzufliegen. Im Gegensatz zum Original braucht man dafür dank MIDI kein zusätzliches Interface.