Behringer V-Tone Acoustic ADI21 Preamp/Effektpedal

Es handelt sich um eine aktive DI-Box mit einer Klangregelung, die Mikrofon-Emulation ist ein add-on und reine Geschmackssache.

Das Gerät funktioniert als DI Box einwandfrei. Das Signal ist über den symmetrischen Ausgang erheblich lauter, d.h. der Pegel muss am Mischer weniger angehoben werden. Das Signal ist daher weniger rauschanfällig. Die Klangregelung ist effektiv, die Frequenzen sind gut gewählt.

Trotz Plastik ist das Gehäuse robust, der Batterieverbrauch nach meiner Erfahrung o.K. Die Mikrofon-Emulation benutze ich nicht, weil ich finde, dass der Klang meiner Gitarre verfärbt wird.

Es gibt bestimmt bessere Geräte, aber das Preis-/Leistungsverhältnis ist nicht zu schlagen.

Ehrlich gesagt war ich mit meinen Tretern der Kategorie Akustiksimulation für E-Gitarre immer ziemlich unzufrieden, weil das, was man bei den tieferen Frequenzen des Mittenbereiches verortet, ziemlich furchterregend und undefiniert war. Da gehörte schon eine gewisse Portion Selbstvertrauen dazu, solch eine Simulation zu benutzen. Das Behringer V-Tone Acoustic ADI21 liefert zwei entscheidende Funktionen: Die Röhrensimulation und die parametrische Mittenregelung, die der Sache einen definierten (parametrische Mittenregelung) warmen (Röhrensimulation) Klang geben. Die übrigen Regler und Schalter sorgen für die Anpassung des Treters im Gesamtsystem, was problemlos funktioniert. Ich betreibe das Gerät permanent, es erzeugt bei richtiger Einstellung kein hörbares Rauschen. Der Trittschalter ist anscheinend nur dazu da, um festzustellen, wie bescheiden es ohne das Behringer V-Tone Acoustic ADI21 klingt. Überraschend nützlich.
Nachtrag vom 30.10.19: Ich habe das Gerät heute als Preamp/Booster für cleane und angezerrte E-Gitarrensounds eines Multieffektgerätes genutzt. Da treten ungeahnte Möglichkeiten zutage.

für meine Piezo-befeuerte Westerklampfe hatte ich eine bessere Lösung gesucht, als direkt ins Pult oder durch E-Gitarren-Verstärker-Linie. Der Klang war mir zu spitz und selbst mit minimalem Drive zu steril.
Mit dem V-Tone Acoustic hab ich eine ansprechende Lösung gefunden, die auch kleinen Geldbeuteln gerecht wird.

Pro
stabiles, schweres Teil
Poti gut zu bedienen
Mixregler zwischen originalem und bearbeitetem Sound
gute Tonreglung
DI-Out
der Sound klingt nicht nach Verzerrer, sondern nach den Schwingungsüberlagerungen einer laut gespielten Gitarre, mir gefällt es

Contra
der Fußschalter wirkt recht billig
Schiebeknöpfe... naja, billig
das Gehäuse macht zwar einen robusten Eindruck, ist aber halt nur Plastik

Fazit
prima Kiste um einen Akustikklampfen-Klang ins Pult zu bringen, und das auch für wenige kostbare Talerchen

Habe das ADI21 zur Abnahme der Akustik-Gitarre in die PA erstanden - Ergebniss: einfach perfekt. Der harte Piezzoklang wird angenehm weich. Dann habe ich das Gerät mal mit einem E-Bass und einer PA110A Aktivbox (oder 2 gestackten) ausprobiert: Ergebnis: letzteres ist live der Hammer - mehr brauche ich nicht. Eine Super Bassanlage für kleines Geld - was anderen Musiker mit Erstaunen ebenfalls schon festgestellt haben. Die Verwendung als "normale " DI-Box funktioniert übrigens ebenfalls ohne Fehl und Tadel.

Einziges klienes Manko: man erkennt sehr schlecht die Stellung der Potis - aber da hilft ein kleiner Klecks Tipp-EX Fluid oben auf den Potis zur Markierung.

Bei der Abnahme meines akustischen Cellos habe ich schon einiges experimentiert: Mit Klangeinstellungen am Pickup Shadow-Nanoflex, an meinem Shertler-Verstärker und auch an einem grafischen Boss-Equalizer. Das Behringer V-Tone Acoustic hat nun für wenig Geld noch einmal einiges an Klangverbesserung beigetragen.

Ich nutze das Gerät mit eingeschalteter Klangregelung. Diese wirkt sehr gut, insbesondere auch dank der parametrisch einstellbaren Frequenz für die Beeinflussung der Mitten. Den Blendregler habe ich auf ca. 11 Uhr eingestellt, das gibt eine Mischung aus unbehandeltem und geregeltem Klang. Rauschen und andere Störgeräusche kann ich keine feststellen.

Praktisch: Über den XLR-Ausgang kann ich das Ausgangssignal direkt ans Mischpult senden, über den Klinkenausgang kann ich weitere Effekte und meinen Bühnenverstärker beliefern.

Fazit: Viele Klangmöglichkeiten für wenig Geld

Nachtrag: Um eine noch professionellere Klangverbesserung zur erreichen habe ich mir ein Jahr später den BBE Acoustimax gekauft - und wieder zurückgeschickt. An Klangoptimierung und bringt der Acoustimax auch nicht mehr als der V-Tone, das billige Netzteil verursacht aber ein unangenehmes Sirren (Batteriebetrieb nicht möglich) und beim Einschalten kracht es gewaltig. Da lobe ich mir den günstigen V-Tone, der effizient und unauffällig seinen Dienst tut.