Portability (Gewicht), Design und Klang finde ich sehr gut.
Die schicke Optik wird bei Auftritten (oder wenn es in meinem Unterrichts-Studio herumsteht) tatsächlich angesprochen.
Das Bedienkonzept geht auf - sofern man sich mit der Kurzanleitung in Papierform UND mit dem großen Benutzerhandbuch beschäftigt (online zum Download bei Casio). Es ist vorteilhaft, zumindest die Kurzanleitung auch bei Auftritten/Gigs/Events griffbereit zu haben. Beispiel: vergreift man sich mal mit einer Funktion/Tasten-Kombination und aktiviert z.B. den Twin-Piano-Modus und hat davor festgelegt, dass alle Einstellungen nach dem Ausschalten erhalten bleiben sollen, muss man zusehen, wie der Twin-Modus wieder deaktiviert wird - ansonsten ist die Show gelaufen ;) auch wenn man die Nerven auf der Bühne behalten sollte...
Wenn man nicht gerade häufig mit dem Gerät arbeitet oder spielt und die entsprechenden Funktionen nutzt, ist in jedem Fall ein Merkzettel für die wichtigsten Tastenkombinationen nützlich (Transpose, Sounds, Hall usw.)
Seit etwa 20 Jahren verwende ich (in der Regel abwechselnd) Stage-Pianos von Yamaha oder Roland. Beide finde ich (zumindest in den preisgünstigeren Klassen wie P-125/P-225 bzw. FP-10/30/E50) klanglich nicht überragend befriedigend.
Das PX-S1100 erinnert im besten Flügelklang an einen Bechstein (Berlin). Casio collaboriert bei den großen GP-Modellen mit Bechstein.
Ich selbst bin kein Fan von Bechstein-Flügeln und -Klavieren.
Grundsätzlich finde ich die Piano-Sounds im 1100er Casio sehr brauchbar und anbetrachts des sehr fairen Preises wirklich gut.
Bemerkenswert finde ich, dass die exzentrische, perfektionistische und klavieristisch äußerst impulsive/dynamische Pop/Rock-Pianistin Gamazda (Youtube) für einige ihrer YT-Performances ein Casio PX-1100 bzw. 1000 einsetzt (in Rot) und regelrecht durchdrischt. Die Casios scheinen das klaglos wegzustecken.
Hayato Sumino ("Cateen"), ein prominenter japanischer Super-Pianist (Chopin-Wettbewerb) nutzt bei einigen seiner Youtube-Einspielungen ebenfalls ein Casio PX 1100 oder 7000.
Ich schaffe es nicht, auf dem PX 1100 "fehlerfrei" zu spielen. Es geht immer was daneben. Die Kontrolle ist nicht einfach, man muss sehr genau aufpassen, dass es zu keinen Druckfehlern und Streifschüssen kommt, was u.a. am doch arg leichten Spielgewicht der Klaviatur liegt. Im hinteren Bereich (wenn weit in der Taste touchiert wird) ist es etwas schwer, an der Vordertaste (Hebelwirkung) zu leicht.
Diese Eigenschaft ist wohl vor allem dem sehr schlanken, kompakten Design geschuldet. Roland-FP-Pianos haben ja einen voluminösen Bauch nach unten hin und sind auch schwerer als die Leichtgewichte von Casio oder Yamaha.
Als Übe-Instrument für Klavier-Einsteiger (egal welchen Alters) würde ich als Lehrer mit gut 30 Jahren Erfahrung das Casio-Leichtgewicht nicht empfehlen.
Die Roland-Klaviatur PHA-4 (oder noch besser PHA-50) ist zwar kein Repetitionswunder, bietet aber (meines Erachtens) das beste Feedback und die beste haptisch-griffige Kontrollierbarkeit zur Ausbildung eines pianistischen Anschlages. Das trifft auch auf die großen GP-Modelle (for Home) von Casio zu. Damit lässt sich's anständig arbeiten.
Beim Casio PX hab ich beim Spielen manchmal ein bisschen das Gefühl, in einem Kasten mit Holzbauklötzchen herumzuwühlen.
Das kann ich technisch als Profi alldieweil kompensieren und kaschieren, aber wohler fühle ich mich eben mit den Roland-Tasten.
Daher sehe ich das Casio als Interims-Lösung und warte mal, ob Roland irgendwann endlich eine schöne neue FP-Serie auflegt.