Mit der Epiphone 1964 SG Standard Reissue bringt Epiphone eine der legendärsten SG-Versionen überhaupt zurück auf die Bühne – basierend auf dem Modelljahr, das einst Musiker wie George Harrison oder Eric Clapton für sich entdeckten. 1964 war nicht nur das erste Jahr ohne den „Les Paul“-Schriftzug auf der Kopfplatte, sondern auch das Jahr, in dem sich die SG spieltechnisch und optisch voll entfalten durfte. Die Sideways-Vibrato-Experimente der frühen Jahre wurden durch das deutlich praxistauglichere Maestro Vibrola ersetzt. Gleichzeitig wurde das Halsprofil leicht massiver und damit griffiger als bei den extrem flachen 61er-Jahren. Die hier vorliegende Reissue entstand in enger Zusammenarbeit mit Gibsons Custom Shop und bietet historische Details, edle Komponenten und eine authentische Vintage-Anmutung.
Der Mahagonikorpus besteht aus zwei Teilen mit Mittelnaht und ist geprägt von den charakteristischen, tiefen Bevels der klassischen SG-Form. Die ultraleichte Bauweise sorgt in Verbindung mit dem eingeleimten One-Piece-Mahagonihals für ein exzellentes Resonanzverhalten. Dank des Long-Tenon-Halsfußes ergibt sich eine besonders stabile Verbindung zwischen Hals und Body – ein Detail, das sich auch im Sustain bemerkbar macht. Das Halsprofil ist ein angenehmes 60s SlimTaper, was schnellen Läufen ebenso entgegenkommt wie rhythmischem Akkordspiel. Die 22 Bünde sind in ein Palisandergriffbrett mit cremefarbenem Binding eingelassen und mit trapezförmigen Inlays aus echtem Perlmutt versehen. Die werkseitige Saitenlage ist bereits sehr komfortabel eingestellt und die gesamte Gitarre wirkt hervorragend abgerichtet. Fast so, als würde man sie schon ein halbes Jahrhundert um den Hals tragen.
Die Epiphone 1964 SG Standard Reissue with Maestro Vibrola richtet sich ganz klar an Spielerinnen und Spieler, die eine möglichst authentische SG-Erfahrung suchen, ohne jedoch dabei den Preis eines äquivalenten Gibson-Modells aus US-Fertigung zahlen zu müssen. Sie ist ideal für Gitarristen mit Vorliebe für klassische Rock-, Blues- und Psychedelic-Sounds, die sich von der Kombination aus Vintage-Vibe, bewährter Ergonomie und hochwertigen Komponenten angesprochen fühlen. Auch Fans von Instrumenten aus dem Gibson USA Custom-Shop, die eine bühnentaugliche Zweitgitarre mit Custom-Shop-Flair suchen, dürften hier fündig werden. Die Haptik, das Ansprechverhalten und die sensible Vibratoeinheit machen sie zu einer überraschend vielseitigen SG-Reissue, die sich sowohl für Studioeinsätze als auch für die Bühne empfiehlt.
Man kennt Epiphone heute als den asiatischen Budget-Ableger von Gibson. Dabei waren beide Firmen einst unabhängig, ebenbürtig und zudem Rivalen. Die Wurzeln von Epiphone reichen zurück bis in die 1870er Jahre und zu Anastasios Stathopoulo, einem Instrumentenbauer griechischer Herkunft, der zusammen mit seinem Sohn Epaminondas (kurz „Epi“) 1903 nach Amerika auswandert. Der ändert nach der Übernahme des Familienbetriebs 1928 den Namen in „Epiphone Banjo Company“. In diesem Jahr beginnt Epiphone, auch Gitarren herzustellen. Diese sollen schnell zur Stütze des Umsatzes werden. 1957 wird Epiphone von der Firma C.M.I., zu der auch Gibson gehört, aufgekauft, aber bis 1970 eigenständig weitergeführt, bevor die Herstellung nach Asien ausgelagert wird. Bekannte Modelle von Epiphone sind beispielsweise die Casino, die von den Beatles gespielt wird, sowie die Sheraton, die das Instrument der Wahl von John Lee Hooker ist.
Klanglich liefert die Epiphone 1964 SG Standard Reissue alles, was man sich von einer klassisch abgestimmten SG erhofft – und vielleicht sogar ein wenig mehr. Die verbauten Gibson Custombucker mit AlNiCo-3-Magneten erzeugen einen warmen, mittigen Grundcharakter mit weichem Attack und hervorragender Transparenz und sind dieselben Modelle, die auch bei den teuersten US-Gibsons auf dem Custom Shop eingesetzt werden. Der Hals-Pickup liefert singende Lead-Sounds und bluesige Wärme, während der Steg-Tonabnehmer kernige Riffs mit Biss und Vintage-Crunch serviert. Durch die handverdrahtete Elektrik mit CTS-Potis und Black-Beauty-Kondensatoren spricht das Instrument sehr feinfühlig auf Dynamik und Volume-Roll-offs an. Das Vibrato lässt sich einsetzen, ohne dass die Stimmung leidet, gut geeignet für sanfte Modulationen à la 60s. Ob Classic Rock, Garagen-Sounds oder Indie: Die Epiphone 1964 SG Standard Reissue deckt mehr ab, als ihr Retro-Look vermuten lässt.
Maestro Vibrola Vibratosystem
Das Maestro Vibrola wurde 1964 erstmals regulär anstelle des Sideways-Mechanismus eingesetzt und bleibt bis heute eines der elegantesten Vibratosysteme überhaupt. Die leichtgängige Federung erlaubt dezenten Einsatz für Vibratos, Bend-Downs oder subtil schwebende Akkorde. Anders als das berühmte Bigsby-System, das mehr Platz beansprucht und die Gitarre kopflastiger machen kann, integriert sich das Maestro sehr harmonisch in das Gesamtgewicht der SG. Optisch ist der lange, verchromte Cover-Arm mit Epiphone-Gravur ein echter Blickfang und unterstreicht den luxuriösen Look des Modells. Dass Epiphone hier nicht auf eine einfache Nachbildung, sondern auf ein originales Maestro-System setzt, zeigt den hohen Anspruch dieses Reissue-Modells.