Echtanaloge Hardware im DAW-Setup verliert trotz immer leistungsfähigerer Rechner nicht an Attraktivität – im Gegenteil! So bedeutet doch Hardware nicht nur Sound, sondern meist auch ein Plus an Haptik und Intuitivität. Der australisch-dänische Hersteller Freqport hat seinen Fokus auf die Integration von (analoger) Hardware in die DAW gelegt und bietet in diesem Bereich ein paar sehr interessante und innovative Lösungen. Eine davon ist FreqInOut F01 (sprich „freq'in out“): ein mehrkanaliges USB-C Interface mit Plugin-Steuerung zur einfachen und latenzfreien Bereitstellung von Hardware-Insert-Wegen direkt in der DAW – wohlgemerkt, ohne dazu wertvolle I/Os des „Haupt“-Interfaces und zusätzliche Insert-Plugins bemühen zu müssen. FreqInOut anschließen, und Lieblings-Bodentreter oder Vintage-Outboard sind DAW-kompatibel.
Äußerlich unspektakulär und sehr kompakt, überzeugt Freqport FreqInOut F01 mit inneren Werten: man findet hochwertige ESS-Wandler mit bis zu 32Bit/192kHz und 116dB Dynamik, acht symmetrische Klinkenbuchsen, M/S-Modus, Spannungsversorgung via USB-C sowie die Möglichkeit zur Kaskadierung von zwei Geräten. Via USB-C mit dem Rechner verbunden, erweitert FreqInOut das „Haupt“-Interface um Insert-Wege für den Anschluss von externer Hardware – seien es Bodentreter, Outboard oder Effekte. Konfiguration und Latenzkompensation erfolgt bequem über ein VST3/AU Plugin. Möglich sind 4x Mono In/Out oder 2x Stereo In/Out oder 2x Mono In/Out plus 1x Stereo In/Out. Wenn gewünscht, können die angeschlossenen Geräte bei einmaliger ADDA-Wandlung in Reihe geschaltet werden. Einfallsreich ist auch die sehr einfach gemachte Nutzung von Smartphone-Fotos als „Presets“ von Hardware-Geräten.
Der Freqport FreqInOut F01 ist ein praktisches Tool für Produzenten, die die Vorteile von Hardware-Outboard bzw. Effekten in ihrem DAW-Projekt nutzen möchten. Insbesondere in Home- und Projektstudios sind hochwertige Wandler-I/Os fast immer Mangelware. Der F01 bietet hier recht preisgünstig und vor allem sehr einfach Abhilfe. Die Konfiguration und Nutzung via Plugin ist angenehm übersichtlich und auch für Neulinge oder Gelegenheitsproduzenten rundum problemlos. Der Betrieb von unsymmetrischen Geräten an den TRS-Buchsen erfordert nur etwas Sorgfalt bei der Kabelauswahl und das Fehlen von XLR-Anschlüssen ist bei der Setup-Planung zu beachten. Sehr willkommen ist die Möglichkeit, zwei FreqInOut F01 zu kaskadieren, was zumindest in gewissen Grenzen größere Setups ermöglicht.
Freqport sieht sich als Zusammenschluss von den vier Elektronikingenieuren, Musikproduzenten und Record-Label-Betreibern Aran Gallagher, Mikael Dahlgaard, Michael Larsen und Michael Rohde Böwadt mit der gemeinsamen Vision, echten Analogsound im modernen DAW-Studio verfügbar zu machen. Die Firma selbst existiert seit 2019, doch alle Firmengründer haben bereits vorher jahrzehntelange, professionelle Erfahrung gesammelt. Der Firmensitz befindet sich in Melbourne, Australien. In Kopenhagen, Dänemark existiert eine weitere Dependance. Die wenigen, aber sehr hochwertigen und innovativen, Produkte sind mittlerweile weltweit erhältlich.
Wie möglicherweise von traditionellen, Insert-bewährten Mixer-Setups gewohnt, kann man mit dem Freqport FreqInOut F01 seine geliebten Hardware-EQs, Kompressoren, Effekte usw. einfach in die, vom F01 bereitgestellten Anschlüsse patchen. Dem Einsatz von (klassischer) Hardware bei Tracking, Mix und Mastering steht nun nichts mehr im Wege. Insbesondere die Nutzung von Bus-Inserts mit Hilfe des FreqInOut F01 offenbart bei überschaubarem Geräteaufwand eine Vielzahl sehr interessanter und effektiver Bearbeitungsoptionen für Mix und Mastering. Gerade bei Letzterem punktet der F01 dank seiner bordeigenen MS-Matrix. Natürlich ist auch der Einsatz in Kanal-Inserts problemlos machbar und eine gute Option bei Recording und Mix. Auch zum Re-Amping ist der FreqInOut dann bestens geeignet.