Auf der Suche nach einer kleineren Gitarre, die immer schnell zur Hand ist, bin ich auf dieses Modell gestoßen. Vorab habe ich sämtliche Demos auf Youtube angehört, um mich für eine Variante zu entscheiden. Aufgrund des Videos hatte ich das Fichte/Mahagony Modell favorisiert und bestellt.
1. Eindruck:
Schlicht, sauber verarbeitet. Der Soundport ist ein echter Gewinn, aber besonders toll ist das active CNR. Damit war die Saitenlage ohne mit einer kleinen Umdrehung perfekt und die Gitarre super bespielbar.
Der Sound hatte ich zunächst die Bewertungen im Ohr, die von "klingt wie eine große Gitarre" sprachen und war etwas enttäuscht.
Sie klang gut, aber eben wie andere in dem Preissegment um 1.000 Euro.
Die Reise:
Weil ich unsicher war und die Holzkombination eben recht mittig sein soll (was evtl. den "kleineren", etwas "boxigen" Klangeindruck erklären würde), habe ich mich für das andere Spektrum entschieden (mehr Bass und Höhen, weniger Mitten) und das Fichte/Rosewood Modell als Vergleich bestellt.
Haptisch ebenfalls makellos. Soundtechnisch wie beschrieben komplett verschieden, eben mehr low-end und Höhen. Mittlerweile, hatte ich das EM Modell öfter gespielt, da es 2 Wochen dauerte, bis die ER geliefert wurde und ich muss sagen, der Sound hat sich mittlerweile voll entfaltet und die Gitarre singt sehr schön. Klar, kein Vergleich mit meiner 5 mal so teuren Lakewood, aber gefällt mir deutlich besser als mein bisheriges Arbeitstier, meine über 20 Jahre alte Yamaha CPX 15, die damals knapp über 1000 Euro gekostet hatte.
Das Fazit
Blindvergleiche (Aufnahme mit AKG C414) verschiedener Stücke zwischen der EM und ER, die ich 2 anderen Musikern und meiner Frau vorspielte, haben die EM zum Sieger erkoren.
Die ER hatte mir nur bei ein paar wenigen klassischen Stücken, z.B. Lagrima, vor allem in höheren Registern) etwas besser gefallen, sonst klar die EM.
Mit beiden Modellen macht man nichts falsch und es ist letztlich eine Geschmacksfrage und vielleicht hätte die ER auch noch etwas mehr Einspielzeit gebraucht.
Mein Eindruck war, dass das etwas breitere Klangsprektum der ER eher zu weniger Ton-Separierung führt. Die EM hat einen direkteren, wärmeren Ton, der einfach schön singt und jede Note klingen lässt ohne zu verwaschen.
Minuspunkt:
Einen Minuspunkt habe ich gefunden, nachdem ich mit der Gitarre nun das erste Mal unterwegs war: Das an sich tolle Gigbag ist leider 1,5 cm zu kurz. Die Gitarre misst von Gurt-Pin zur Kopfplatte 92,5 cm. Die Tasche ist aber nur 91 cm lang, wenn man ohne Druck auf die Polsterung einen Meterstab oben reinschiebt. Daher muss man die Tasche etwas dehen und die Kopfplatte reinpressen (Polsterung stauchen). Nicht optimal und da es auch keine Aussparung für den Gurtpin unten gibt, nicht die sicherste Lösung.