Das Mysterium um den Klon Centaur muss man nicht verstehen... Der Harby Centauri Modified-Klon des Klons soll angeblich eine exakte Kopie des Original-Pedals sein, nur mit mehr Einstellungs-Möglichkeiten. Da ich keinen Original-Klon besitze und auch niemals Tausende von Euros dafür ausgeben würde, kann ich zu einem 1:1-Vergleich nichts sagen. Verglichen habe ich den Harby mit ca. 10 Top-Overdrives, die ich besitze (diverse Fulltone OCDs inklusive einem Original V1.4, Greer Lightspeed, Nordland ODR-C, Okko Diablo, Walrus Audio 385, Vahlbruch Kaluna 2 u.a.). Der Harby Centauri macht in jeder Einstellung einen extremen Mittenboost und zugleich einen Basscut ähnlich einem Tube Screamer. Ich konnte mit meinem Vahlbruch Kaluna 2 ohne Probleme exakt den gleichen Sound einstellen, nur mit dem Unterschied, dass der Kaluna 2 dank seiner Röhre, seinen 3 Gainstufen und dem 3-Band-EQ viel mehr Gain erzeugen kann und wesentlich vielseitiger ist. Von Clean Boost bis High Gain-Leads bei einem cleanen Amp ist beim Kaluna 2 alles möglich, das Spielgefühl (auch beim Zurückdrehen des Volume-Potis) ist ebenfalls kein bisschen schlechter. Der Harby ist da sehr eingeschränkt, gerne würde ich dort die Mitten etwas absenken und mehr Bässe hinzufügen, was leider nicht geht. Fazit: viel Mysterium und für mich keinen praktischen Nutzen, deshalb geht der Harby Centauri wieder zurück. Das Rauschverhalten des Harby Centauri ist ok, allerdings nur bis man den Gain weit aufdreht, dann rauscht er wesentlich mehr als der Kaluna 2 oder einer meiner OCDs und hat dabei immer noch weniger Verzerrung. Getestet habe ich das Pedal mit Strat, Tele, Les Paul und ES-335 an diversen Röhren-Amps (Boogie MK2. Marshall Superbass 100W, Dr. Z Maz Sen., Fender Blues Junior, Groovetone Custom Amp) und dem NAM-Player von Dimehead Electronics, das Ergebnis war stets das Gleiche. Lobenswert sind das robuste Gehäuse und die grundsolide Verarbeitung, was anderen hochwertigen Boutique-Pedals entspricht.