Seit unzähligen Jahren bin auf der Suche nach dem heiligen Soundgral. Ich habe wohl so ziemlich alles durch: Transe, Röhre, Digital - in allen Variationen. Ich bin mit der Zeit zum weinerlichen Corg Sniffer geworden, der sich über das Britzeln beim Abklingen eines leicht angeschlagenen verzerrten Akkords aufregt (bei schlechten Verzerrern). Ich hab die letzten Jahre mehr mit der Suche nach dem perfekten Sound, als mit dem Spielen verbracht (Classic Rock).
Aus purem Überdruss und ohne Erwartungen hab ich mir den AmpMan Classic bestellt. Ums kurz zu machen: Ende der Suche. Das hätte ich nicht erwartet: Das Teil liefert ab, egal ob über die Box (halboffene Palmer mit G12H30), oder über die PA (integrierte Red Box AE+ auf 3). Ich habe jahrelang Röhrenamps gespielt: Der AmpMan hält locker dagegen.
Geschenkt kriegt man den Sound aber nicht, der will eingestellt werden. Der "Trick" besteht darin, den Tone-Regler zwischen 1 und 2 Uhr (Kanal A) zu stellen, und den Boost zu aktivieren, es sei denn, man will wirklich Clean spielen. Die Einstellungen, bei denen ich gelandet bin:
Kanal A: Sagging 10 Uhr, Presence 2 Uhr, Resonance 11 Uhr, Tone zwischen 2 und 3 Uhr, Gain auf Maximum (Boost - wie gesagt - aktiviert). da ist von Hendrix bis ZZ-Top alles drin. Cool dabei: Wenn der Boost bei diesen Einstellungen deaktiviert wird, hat meinen einen schönen leicht angerauten Fender Sound. Der B-Kanal muss anders behandelt werden:
Sagging 9 Uhr, Presence zwischen 3 und 4 Uhr, Resonance zwischen 1 und 2 Uhr, Tone auf fast 3 Uhr und Gain auf 12 Uhr (auch hier Boost eingeschaltet). Mit dem B-Kanal wird es dann härter (Black Sabbath, etc).
Lange Rede, tiefer Sinn: Kaufen, so lange es ihn noch gibt. Und nein, ich arbeite nicht für Hughes & Kettner : )