Ein tolles Teil, aber man muss sich schon ein bisschen einarbeiten, um zumindest die grundlegenden Funktionen zu erfassen.
Im Vergleich zum TC Nova-System, das ich bisher eingesetz habe, ist das Helix natürlich vielseitiger. Zudem verändert es den Grundsound des Amps nicht und es gibt auch keine Abstimmungsschwierigkeiten mit der Lautstärke. Das ist beim Nova beides leider nicht so.
Die 4-Kabel_Methode funktioniert super, man kann sogar die Kanäle am Amp mit umschalten lassen...
Einige tolle und (wie ich finde) wichtige Features:
- die Fußschalter sind völlig frei belegbar und auch verschiebbar; wer also ein Delay am liebsten oben links hat: kein Problem
- Im Sichtfenster wird zunächst immer der Name des gewählten Effets angezeigt, und das ist manchmal ganz schön viel und klein. Doch man kann das zum Glück ändern, so dass dann nur noch (z.B.) "CHORUS" zu lesen ist. Man kann da reinschreiben, was man möchte.
- Das Umschalten zwischen versch. Bänken und Presets ist sehr leicht mit zwei Fußtritten zwischen Songs zu bewerkstelligen, sehr praktisch.
- sehr cool ist, dass man gleich mehrere Effekte auf einen Fußschalter legen kann! Also z.B. Boost (für Solo) kombiniert mit Delay (habe das bisher nur mit zwei Effekten ausprobiert, vielleicht geht das auch mit mehr als zwei)
- Oktaver und Pitch-Shifter arbeiten nahezu latenzfrei und sehr sauber.
- Überhaupt ist die Qualität aller Effekte sehr hochwertig.
- Wer sich über Rauschen beklagt, macht etwas falsch, denn das Gerät ist absolut ruhig, und die Pegel für entsprechende Verwendungszwecke können eingestellt werden, das steht aber alles im Handbuch. Zudem kann man ein Noisegate im Hintergrund aktivieren, das sozusagen in entsprechenden Presets immer mitläuft, falls man das wünscht.
Ich kann mit dem Gerät mittlerweile sehr gut arbeiten, aber man muss sich schon ein bisschen Zeit nehmen, um seine persönlichen Sounds bzw. Effektketten einzurichten.
Allerdings: die Einstellungen am Gerät selbst vorzunehmen ist -- wie ich finde -- nicht so praktikabel, denn man muss dazu erstmal die Philosophie hinter den wenigen Tasten und Drehknöpfen kapieren. Da das alles sehr empfindlich reagiert, ist man schnell woanders und muss schauen, wie man wieder zurück kommt. Naja...
Viel leichter geht das alles mit der Editor-Software, in der man in Echtzeit alles mögliche einstellen und speichern kann. Die Software kann schnell zu Frust führen, weil sie gern abstürzt. Das hat mich zunächst sehr verärgert. Doch siehe da: startet man sie am Rechner einfach als Administrator (rechter Mausclick), läuft alles reibungslos!! Hier kann man dann auch die Anordnungen und Benennungen viel komfortabler vornehmen als am Gerät selsbt.
Die Overdrive/Distortion-Sektion finde ich nicht so ganz gelungen, viele der Effekte klingen gleich und sind z.T. mit vielen Parametern überladen, zudem gibt es wenig brauchbare Distortions oder Overdrives (mein persönlicher Eindruck), dafür sehr viel Fuzz-Zeugs, das ich persönlich überhaupt nicht brauche. Aber das ist Geschmackssache. Impulsantwort-Möglichkeit ist auch vorhanden, habe ich aber noch nicht ausprobiert, weil ich das nicht brauche.
Ich nutze das Helix auschschließlich im FX Loop eines Amps (also kein direct in oder so) und da fuktioniert es toll. Man kann auch einen Schalter als Solo-Boost definieren, was sehr praktisch ist. Witzigerweise klingen die Gain-Pedale im FX-Weg überraschend gut, macht man ja sonst eher nicht. Anschlussmöglichkeiten sind reichlich vorhanden und für nahezu jeden erdenklichen Verwendungszweck vorgesehen.
Die Snapshot-Funktion hat sich mir nicht richtig erschlossen, aber meine Ansprüche an so ein Effektgerät sind vielleicht auch nicht so hoch, wer weiß. Ich bin jedenfalls die letzten 30 Jahre ohne Snapshots ausgekommen, aber schön, dass es da ist.
Im Zusammenhang mit der Editor-Software hat man jedenfalls ein absolut hochwertiges und professionelles Gerät. Sehr empfehelnswert, und ich würde es definitiv wieder kaufen.