Nachdem ich eine Tiny-Tenor des Hauses Romero-Creations von Privat gebraucht erstanden hatte - angabegemäß nicht bespielt - wollte ich die Saiten austauschen, da die umsponnene Low-G derart korrodiert war, dass sich meine Fingerkuppen beim Spielen schwarz verfärbten. Zu diesem Behufe erwarb ich einen neuen Satz der zugehörigen Saiten.
Der Klang gefällt. Warm, volltönend, lang anhaltendes Sustain, stimmungsstabil.
Aber: Nach wenigen Stunden Bespielens zeigen sich an den ersten drei Saiten - den nicht umsponnenen - Auflösungserscheinungen. Das Material fasert aus. Feine Fasern heben sich in Büscheln ab, sodass die Saiten ein wolliges Aussehen annehmen.
Dies sei ein bekanntes Problem der Fluorcarbon-Saiten, das markenunabhängig immer wieder mal bei diesem Saitentyp auftauche, versicherte mir ein Experte auf meine Nachfrage.
Ich werde es nochmal mit Romero-Saiten versuchen. Schon wegen der flach geschliffenen Umwicklung der G-Saite. Falls das Problem weiter auftaucht, werde ich wohl nach einem anderen Saitensatz Ausschau halten. Evtl. bekommt man die Low-G auch einzeln.
Nachtrag: Auch an den ausgewechselten Saiten, namentlich die E-Saite (2.) tritt das geschilderte Problem wieder auf. An den Bünden der ersten Lage, die man naturgemäß stärker bespielt.
Ich habe zwischendurch vermutet, es läge vielleicht an meinem Finger! Der Zeigefinger ist etwas stärker verhornt, nachdem ich die Kuppe mit einem Handbeil einige MM verkürzt hatte. Aber die Fluorcarbon-Saiten anderer Hersteller, z.b Anuenue, weisen auch nach längerem Spielen keine derartige Abnutzung auf.