Mit den Pinstripe-Fellen hat der US-amerikanische Hersteller Remo seit mehr als einem halben Jahrhundert einen Dauerbrenner im Programm, der sich vor allem bei Recording-Sessions bewährt hat. Das Besondere an den Pinstripe-Fellen ist die zweilagige Konstruktion, bei der die beiden Lagen am Rand miteinander verklebt sind. Zu erkennen sind die Pinstripes leicht an dem charakteristischen schwarzen Ring am Rand der Fellfläche. Mittlerweile gehören zur Pinstripe-Familie fünf verschiedenen Varianten: Clear, Coated und Ebony sowie zwei speziell für Marching Drums entwickelte „Crimplock“-Versionen, die auch extrem hohen Tunings standhalten.
Im Gegensatz zu den herkömmlichen Remo Ambassador-Fellen, die aus einer Lage Mylar gefertigt sind, verwendet Remo bei den Pinstripes, hier im Set in den Größen 12", 13" und 16", zwei Lagen. Bei den transparenten Pinstripe Clear Fellen beträgt die Stärke dieser Lagen jeweils 7mil. Diese Konstruktion sorgt für eine Dämpfung der Obertöne, wodurch der eigentliche Grundton der Trommel stärker in den Vordergrund tritt. Zudem schwingt das Fell aufgrund der höheren Masse langsamer und produziert damit einen tieferen Ton. Ein weiterer Effekt der zweilagigen Bauweise ist ein verstärkter Attack, welcher den Trommeln eine erhöhte Präsenz und Durchsetzungskraft verleiht. Der Attack fällt bei den Clear-Versionen etwas heller aus als bei den Pinstripe Coated Fellen.
Bekannt geworden sind die Pinstripe-Felle durch einen der populärsten Drummer aller Zeiten: Steve Gadd. Als vielbeschäftigter Studiodrummer, der auf unzähligen Tracks aus den verschiedensten Genres zu hören ist und mit „50 Ways To Leave Your Lover“ von Paul Simon einen wahren Groove-Klassiker erschaffen hat, erkannte Gadd schon sehr früh, dass die Pinstripe-Felle ohne zusätzliche Dämpfungsmaßnahmen im Aufnahmestudio den damals wie heute beliebten trockenen, kurzen und fetten Sound liefern. Selbst kleine Toms, wie sie Gadd gerne bis heute verwendet, klingen mit Pinstripe-Fellen erstaunlich voluminös und setzen sich dank des deutlich wahrnehmbaren Attacks im Bandgefüge immer durch.
Die Firma Remo wurde im Jahr 1957 von Remo Belli in Kalifornien gegründet. Belli war ein Schlagzeuger, der nach einer Lösung gegen die Witterungsanfälligkeit von Naturfellen suchte und diese in einem aus Mylar gefertigten Synthetikfell fand. Damit war das Remo Weather King Fell geboren, das im Bereich der Unterhaltungsmusik in den folgenden Jahren die Naturfelle nach und nach vom Markt verdrängte. Das Remo-Fellsortiment umfasst inzwischen zahlreiche Varianten, von denen die bekannteste nach wie vor das Ambassador-Fell ist. Weitere Meilensteine im Remo-Programm sind die per Drehmechanismus stimmbaren, 1968 vorgestellten Rototoms sowie die aus dem eigens entwickelten Material Acousticon entwickelten Drumsets der 1980er- und 1990er-Jahre. Darüber hinaus bietet Remo bis heute ein riesiges Programm an Percussion-Instrumenten, wobei auch hier häufig synthetische Werkstoffe zum Einsatz kommen.
Die Trommeln eines Drumsets produzieren ein breites Frequenzspektrum mit komplexen Obertönen, die allerdings bei Studioaufnahmen ebenso wie in Live-Situationen oder im Proberaum oftmals nicht erwünscht sind. Hier erweist sich der Remo PP-1472-PS Pinstripe Clear Fellsatz mit seinem obertonarmen, aber dennoch präsenten, mikrofonfreundlichen Sound als perfekte Lösung. Aufgrund der zweilagigen Konstruktion kann man sich weitere Dämpfungsmaßnahmen sparen und profitiert darüber hinaus von einer erhöhten Haltbarkeit. Somit empfehlen sich die Pinstripes auch für diejenigen Drummer, die gerne mal etwas kräftiger zulangen.