Rockboard RPA 100 Power Attenuator

Ich nutze den RPA mit einem Victory V30 Head, der im Low Level nicht ganz so geil klingt und reagiert, wie im Standard Level, aber im Standard Level zu laut ist. Der RPA ist solide verarbeitet und funktioniert gut. Der Speaker Level Regler ist hier (ich tippe mal konstruktionsbedingt) ein bisschen schwerfällig, aber der Line-Out Regler geht einwandfrei. Vom Sound her kam es mir mit dem RPA über die Verstärkerbox ein kleines bisschen mittiger und weniger höhenreich vor, als ohne. Ich konnte mit einem Two Notes Torpedo Reload vergleichen und der klang mehr nach dem Original, allerdings kam mir die Dynamik eingeschränkter vor im Vergleich zum RPA.
Bei den DI Spuren war es ähnlich vom Sound her – ein wenig mittiger und vielleicht etwas blasser als der Reload, aber der RPA ist halt auch wesentlich günstiger.
Die eingebauten zuschaltbaren Speaker-Simulationen sind jetzt kein Vergleich zu Irs oder den Two Notes Dyn IRs, aber für schnell mal ein Demo machen, falls die Bühne klein ist und ein Mikro noch mehr Platz wegnehmen würde, kann man das nutzen.
Klar gibt es Unterschiede zu den teureren Geräten, aber die Preis-Leistung ist meiner Meinung nach absolut in Ordnung.

Für 79 Euro erledigt dieser variable Lastwiderstand seinen Job bestens. Der brüllende Röhrenverstärker, ein Marshall 2203, wird auch bei weiter aufgedrehter und damit zunehmender Endstufensättigung in Zimmerlautstärke spielbar. Die Verarbeitung ist robust und die Schnittstellenauswahl praxisgerecht. Geboten werden Eingänge für 4, 8 und 16 Ohm. Am anderen Ende gibt es einen neutralen Line-Ausgang und einen XLR-Ausgang mit schaltbarer analoger Lautsprechersimulation. Selbst ein Kopfhörerausgang und ein Aux-Eingang für Playbacks ist vorhanden. Hierzu ist ein optionales Standardnetzteil zu bemühen.
Mit dem RPA 100 kann man in gezügelter Lautstärke aufnehmen und seinen Verstärker nachts spielen. Dazu kann man das Lautsprechersignal für den Bühneneinsatz parallel weiter verzweigen.
Klanglich bewegt sich der RPA-100 auf Augenhöhe mit den Mitbewerbern von Harley Benton und Behringer/Bugera. Dazu: Selbst bei deutlich teureren Lastwiderständen sollte man nicht erwarten, dass eine intensive Pegelbedämpfung vollständig klangneutral arbeitet. Auch die Lautsprechersimulation ist erwartungsgemäß nicht auf Augenhöhe mit guten Impulsantworten, sondern eher eine praktische Probehilfe.
Letztlich sind die Ergebnisse der Preisklasse angemessen und sogar erfreulich gut. Im A/B/C-Vergleich mit den Mitbewerbern stelle ich Klangunterschiede fest, die ich allerdings als geschmackliche Präferenz einordne. Ich kann nicht sagen, dass der Harley Benton PA-100 oder der Bugera Power Soak PS1 besser klingen würden. Letztlich werde ich mich aber doch eher für eine signifikant teurere Lösung wie den Rivera Rockcrusher Recording entscheiden.