Ich brauchte ein Back-up Bari, da meines zum Reparateur musste. Nachdem ich viel Gutes über das TBS-150 gelesen hatte, bin ich zu Thomann gefahren um es anzuspielen. Zuerst war ich nicht begeistert. Die Palm Keys von D aufwärts wollten gar nicht ansprechen. G/Gis waren auch schwach. Der Mitarbeiter hat mir dann ein Zweites aus dem Lager kommen lassen und das war dann einfach super!
Ich spiele es nun seit einigen Wochen täglich und liebe es! Verarbeitung top, sehr gut eingestellt, Intonation die beste, die ich je hatte (Alto/ Tenor/ Bari). Sehr schöner Ton – relativ buzzy (es kann also ordentlich knarzen), aber mit Subtone geblasen (auch in der hohen Lage) sehr tenoresk und einschmeichelnd. Das Low End könnte etwas fetter sein, aber das ist bei der Vorlage dieser chinesischen Kopie auch nicht anders. High Notes / Flageolets lassen sich gut erzeugen. Das Bari macht einfach Spaß! Auf YT bei bettersax gibt es einen Direktvergleich dieses Saxofons (unter anderem Handelsnahmen) mit der Vorlage (Yanagisawa) und das bestätigt meinen Eindruck absolut.
Fazit: Mein altes Low-B Bari wurde zum Back-Up Sax und das TBS-150 zu meinem Nummer 1 Sax. Ich wüsste nicht, warum ich irgendein anderes Bari kaufen sollte, denn das hier ist ein Volltreffer!
Zum Mundstück: das mitgelieferte Plastik-Mundstück ist durchaus spielbar (bei mir mit einem Select Jazz 4S Blatt), wenn auch nicht toll. Aber es reicht, um die Zeit zu überbrücken, bis man das richtige gefunden hat oder als Notfall-Ersatz, sollte bei einem Gig dem Hauptmundstück was passieren. Ich spiele es jetzt mit einem Gottsu VI Sepia Tone und finde die Kombi sehr gut. Das Bari hat eh viel Biss und Knarz, da wäre mir ein High-Baffle-Mundstück zu bissig in der Kombi. Mit dem Gottsu lässt sich jeder Sound abrufen. Also eher mit wärmeren Mundstücken probieren. Mit einem Otto Link Super Tone Master klingt es auch super, nur besitze ich gerade kein gutes (ein bei Thomann gekauftes habe ich zurück gegeben, da es zu schlecht verarbeitet war – leider bei modernen Links ein bekanntes Problem. In diesem Fall war der Tisch schief zur Spitze, sodass die Öffnung nicht parallel zum Blatt war und das Mundstück zum Quietschen neigte). Vielleicht läuft mir in Zukunft mal ein gutes (altes) OL über den Weg.