Worth Strings BM-LG Konzert/Sopran Ukulele

Ich wollte meine Risa Uke Solid Concert mit Low-G-Saiten bestücken. Da Risa für das Gerät Fluorocarbon-Saiten empfiehlt, landete ich automatisch bei Worth (zumal ich keine ummantelte Low-G-Saite wollte).

Das Wichtigste vorweg: Die Saiten passen problemlos auf die Risa - die G-Saite ist nicht so dick, dass man irgendwo feilen oder bohren muss. Die schlechte Nachricht: Die Saiten sind bei der Risa so lang, dass man nur mit riesiger Mühe und großer Sparsamkeit noch eine andere Concert-Ukulele mit den "Resten" bestücken könnte, d.h. man zahlt hier eine Menge Geld für einen einzelnen Satz Saiten. Für eine Sopran-Ukulele könnte es aber noch reichen.

Vom Sound bin ich ein wenig enttäuscht. Die C/E/A-Saiten hören sich super an, aber die G-Saite klingt vergleichsweise stumpf und fügt sich nicht sehr gut in den Ton der anderen Saiten ein. Man merkt den Unterschied im Ton ganz extrem, wenn man die G-Saite auf dem fünften Bund (also beim C) anschlägt und dann die C-Saite zupft.

Sie ist auch vom Gefühl her "wabbelig" - sie fühlte sich zunächst ein wenig so an wie die Gitarren, die man sich als Kind selbst so mit Gummibändern gebastelt hat. Ich habe mich inzwischen schon ein wenig daran gewöhnt und meinen Frieden mit der G-Saite geschlossen (weil es halt trotz allem einfach geil ist, nach unten hin nochmal fünf Halbtöne mehr Spielraum zu haben). Aber hundertprozentige Zufriedenheit erreiche ich nicht.

Die Saiten mussten schon nach kurzer Zeit nicht mehr viel nachgestimmt werden. Und jetzt nach einem Monat hält die Stimmung auch manchmal von einem Tag zum nächsten.

Wenn ich das nächste Mal Saiten für die Risa suche, werde ich wahrscheinlich trotz allem wieder diese Saiten bestellen, da ich noch keine vielversprechenderen Low-G-Saiten aus Fluorocarbon gesehen habe.

Eine Low G soll ja zu einer anständigen Ukulelensammlung dazugehören, ausprobieren wollte ich es natürlich auch gern mal. Ich hatte schon einmal Gelegenheit, die Aquila Low G zu spielen - das hat mir nicht gefallen, die tiefe G stach sowohl haptisch als auch vom Ton sehr dominant heraus.

Das soll mit diesen Saiten besser sein, und das kann ich bestätigen. Die tiefe G-Saite ist natürlich trotzdem einfach aufgrund ihres Basses auffällig, Klangfarbe und Haptik fügen sich aber gut ein. Ob einem der tiefe Ton auf einer Ukulele gefällt, muss jeder selbst entscheiden. Davon abgesehen ist der Sound perfekt.

Was mir überhaupt nicht gefällt, ist jedoch das Konzept "doppelter Preis und doppelte Länge". Ich wollte die Low G einfach mal ausprobieren, will weder zwei Ukulelen damit bestücken noch in absehbarer Zeit den Satz auswechseln. Ich brauche die doppelte Länge schlicht nicht. Das wird den meisten so gehen, und das halte ich für vom Hersteller für sehr wohl einkalkuliert und einen einfachen Trick, mehr abzusetzen.

Hatte vor allem die Martin Strings und Pyramid in den Fluoro-Carbon Varianten. Und natürlich auch verschiedene Nylgut-Varianten und Nylons in den letzten Jahren auf meinen Ukulelen drauf. Diesmal hatte ich mir für eine Ukulele die Worths gegönnt (da ziemlich teuer im Vergleich). Mit Ihnen bin ich hin und her gerissen, an einem Tag gefallen sie mir ziemlich gut und an nem anderen Tag, dann wieder weniger, Gerade, wenn man zwischendurch andere Ukulelen und Strings spielt. Umgehauen haben sie mich nicht, wobei ich sie nur auf einer Ukulele habe und manche Strings eben gut oder schlecht auf einer Ukulele funktionieren. Mit den Martin Fluoros hatte ich bisher auf allen Ukulelen bisher gute Erfahrungen gemacht, vielleicht sind die Worths da wählerischer. Auch vom Spielgefühl hauen sie mich nicht um. Gut sind sie, aber ein Phänomen sind sie definitiv nicht.