Harley Benton Electric Guitar Kit CST-24

Es begab sich, dass an meiner eigentlichen Gitarre sehr viele Reparaturarbeiten angefallen sind. Also habe ich mich nach Ersatzteilen erkundigt. Das ganze hatte dann auch ein Preisschild. Witzigerweise habe ich dann diesen Bausatz gesehen und mir gedacht: "Cool, für die paar Ersatzteile bekomm ich ne ganze Gitarre!" Nach einigen Tagen des Abwägens, was jetzt geschickter ist für den Moment, und ich mir eigentlich klar war, dass ich natürlich mein Baby wieder flott mache, siegte am Ende doch die Emotion und ich entschied mich jetzt was zu tinkern und parallel dazu meine "alte" wieder flott zu machen.
Um es kurz zu machen, das Wagnis war es wert. Der Bausatz kam in kürzester Zeit und sauber verpackt bei mir an. Das Holz sah ganz gut aus. Ich habe die Gitarre geschliffen und dunkelgrün gebeizt - I love it! Die Chrome Hardware und die Crème-farbenen Plastikteile sehen super zusammen aus.
Jetzt die eigentliche Bewertung. Vornenweg nochmal für alle - 89,00 € !!!
Die Features sind sind für mich gut. Da ich kein Tremolo benötige vermisse ich es auch nicht. Den Hals musste ich nicht einstellen und für die Bundreinheit musste ich garnix tun. Die Seitenlage ist tief genug, ohne dass etwas schnarrt. Die Potis gehen etwas schwer, aber der Switch ist gut und die Tuner halten die Stimmung echt super. In der Kategorie Humbucker mit Coilsplit zu erwarten wäre vermessen.
Der Sound hat mir dann doch ein fettes Lächeln ins Gesicht gezaubert. Warm und sehr harmonisch. Die Humbucker übersteuern auch bei Highgain nicht und passen gut zur Gitarre und deren Holz. Ich habe zwischendurch Wilkinson Humbucker reingelötet, diese klangen für mein Empfinden echt schlechter in der Kombi und ich habe wieder die dazugehörigen rein. Das Elektronikfach habe ich geshieldet. Und bishin zum (Metal-)Highgain ist sie mucksmäuschen still an Nebengeräuschen.
Die Verarbeitung war recht sauber. Ein Bundstäbchen habe ich nachgeschliffen und drei Schraubenbohrungen müssen wohl unter starkem Alkoholeinfluss durchgeführt worden sein, so schräg wie die waren. Auch ein paar Bohrungen im Inneren waren SEHR grobschlächtig.
Wie gesagt, man halt sich vor Augen, dass man hier eine Gitarre von 89 € in Händen hält. Besser geht natürlich immer, aber kaum für den Preis.
Ich bin mit Lieferung und Zusammenbau sehr zufrieden. Mit dem Ergebnis erst recht.

Vielen Dank liebes Thomann-Team.

P.S.: In der Anleitung wäre es sehr sinnvoll, wenn drinsteht, wie rum der Switch eingesetzt gehört. Ansonsten ist auch die super.

Vorab,ich schreibe hier nur von meinem Eigenbau-Set. Mein cst-24 kit kam gut verpackt bei mir an. Beim checken der Teile wunderte mich, das keine wie angegebene Bridge beigelegt war, sondern ein Stoptailpiece. Hab mich dann daran gemacht die Arbeit in Angriff zu nehmen. Habe zunächst den Korpus angeschliffen, weil ich mich zum Beizen desgleichen entschieden hatte. Also mit Stahlwolle und Essig ne Beize angerührt und nach nen paar Tagen aufgepinselt. Nach Trocknung geschliffen und mit Leinöl versiegelt. Der weitere Zusammenbau ging leicht von der Hand. Zwischenzeitlich hatte ich auch eine Wraparound-Bridge nachgeordert. Danke auch nochmal für die unproblematische Abwicklung. Und dann........Saiten aufgezogen........und..........Bundreinheit..........nicht hin zu kriegen! Habe dann die Madenschrauben in der Wraperound-Bridge gegen viel längere ersetzt und dabei festgestellt, das die Mensur der Gitarre gut 8 mm zu kurz geraten war. Mit den längeren Schrauben war die Gitarre zwar Bundrein aber an der Bridge sah es leider Schei......aus. Habe mich dann entschlossen die Mensur um die fehlenden 8 mm zu verlängern. Das heißt.......falsche Bohrungen mit Holzdübeln verschliessen......neue Bohrungen 8mm tiefer setzen. Gut das meine Nachbarin im Schuppen eine Standbohrmaschine hatte,so konnte ich auch präzise bohren ohne den Korpus zu zerstören. Nach dem Eingriff alles wieder zusammengebaut.........und...........passt! Bundreinheit wie sie sein soll. Mit etwas Mehraufwand hab ich jetzt nen Unikat,das wirklich gut klingt und ne Saitenlage hat, die man eigentlich nicht glauben kann. Liegt halt daran das die Bünde vom Feinsten abgerichtet waren. Alles in Allem nur für fortgeschrittene Bastelfreaks, wenn die Mensur nicht stimmt. Ich hatte allerdings eines der ersten Sets geordert. Vielleicht wurde ja in punkto exakte Bohrungen im Korpus nachgebessert um eine Bundreinheit zu gewährleisten.

Mein erster DIY-Versuch. Der Zusammenbau ist kinderleicht und klappte wunderbar, es passte alles und fehlte nichts. Korpus, Hals, Bünde waren einwandfrei verarbeitet.

Da ich den Korpus ohnehin lackieren wollte, kam mir die Vorbehandlung mit Porenfüller sehr entgegen. Allerdings kommt man um einige Zwischenschliffe nicht herum, da man die Maserung trotz Porenfüller immer noch sieht. Und eine zweifarbige Lackierung ist trotz Binding gar nicht so leicht hinzukriegen, wenn man kein Profi ist; überhaupt wenn man's in Gold machen will. Davon kann ich nur abraten ;) Mit dem Ergebnis bin ich nur teilweise zufrieden, aber da kann die Gitarre nichts dafür.

Interessant wurde es bei der Bridge. Der Abstand Sattel - 12. Bund beträgt ca. 317mm, die Mensur sollte also 635mm sein. Vom 12. Bund zum Saitenreiter der hohen E-Saite maß ich aber 322mm, also 5mm zuviel. Da die Standard-Wraparound-Bridge keine verstellbaren Saitenreiter hat und somit keine Möglichkeit zum Einstellen der Oktavreinheit besteht, habe ich sie durch die 510UB von Gotoh ersetzt.

Soweit, so gut - Griffbrett geölt, Saiten aufgezogen, Hals und Bridge eingestellt und ran an den Amp. Tja, allzu viel hab ich mir vom Sound nicht erwartet, und leider war er dann auch wirklich nicht überwältigend. Die Pickups klingen irgendwie sehr scharf , ich bevorzuge aber einen eher warmen, bluesigen Ton. Ich werde sie daher bei Gelegenheit gegen ein Seymour Duncan SH-59 Vintage Blues Set tauschen. Davon abgesehen ist die Bespielbarkeit recht gut.

Insgesamt eine interessante erste Erfahrung im Zusammenbau und Gestalten einer E-Gitarre; das Aufwändigste dabei ist das Lackieren. Da braucht man viel Geduld und ein gewisses Geschick. Der Rest ist, wenn man vom PU-Tausch absieht, in zwei Stunden erledigt.

UPDATE: Inzwischen habe ich den Korpus und die Kopfplatte komplett weinrot lackiert und als Kontrast die gesamte Chrom-Hardware gegen goldfarbene getauscht. Schaut jetzt wirklich gut aus. Und wundersamer Weise gefällt mir auf einmal auch der Sound. Ich werde mir die 268€ für die Seymour Duncans also sparen. Die Klampfe klingt wie ein richtiges Rockviech ;)

Kam ordentlich verpackt, ohne Macken und Dellen, inklusive aller Teile und Bauanleitung; Korpus mit Porenfüller versehen (sofort lackierbar, fürs Beizen Schleifarbeiten erforderlich!), Hals einsatzfertig (Bundierung soweit tadellos - etwas Feilen und Polieren allerdings empfehlenswert), Binding ordentlich (auch am Hals), Passgenauigkeit der Bohrungen und Fräsungen mit kleinen Abstrichen.
Den Sound kann ich so nicht beurteilen (ich musste aber Sterne vergeben, deshalb nur 1 Stern), zumal ich höherwertige Humbucker eingebaut und die Schaltung mit 2 zusätzlichen Kippschaltern (Seriell-Split-Parallel) versehen habe.
Also, wer gerne bastelt und etwas Kreativität für die Gestaltung mitbringt, kann viel Spass und Freude haben mit diesem Bausatz (und natürlich mit dem Ergebnis). Nicht unerwähnt möchte ich lassen, dass ich mehr als das Doppelte für die Technik und Gestaltung ausgegeben habe, aber dafür ist die Gitarre nun mal ein weltweites Unikat;-))

Als mein 4. Harley Benton Kit hatte ich eine gewisse Erwartungshaltung, die wieder nicht enttäuscht wurde.

Alle Teile waren passend und der Hals war optimal eingestellt, keine Schraube fehlte, sämtliche Bohrlöcher waren passend.

Die Bünde sind für den Preis gut abgerundet und bedurften nur wenig Nacharbeit.

Der Klang der Tonabnehmer ist überraschend gut und vielseitig. Ich bin ziemlich davon überzeugt, dass diese die gleichen wie beim Single Cut Kit sind, klingen hier aber viel höhenreicher und im positiven Sinne aggressiver (bin kein Anhänger der Tonewood-Theorie, aber ich schätze, die Bauform, Mensur etc. spielen hier eine Rolle ;-) ).

Lediglich, dass der Wrapover-Steg leider nicht zufriedenstellend intonierbar war, hat meine Klangfreude etwas getrübt. Allerdings liegt dies natürllich in der Natur der Sache, es ist schließlich kein Tune-o-matic-Steg.

Was ich auch bei bisher jedem Kit gesehen habe, ist, dass die Schrauben der Gurtpins länger und dicker sein sollten. Diese habe ich jedes Mal gegen entsprechende Schrauben austauschen müssen, damit die Gitarre beim Umhängen nicht abraucht.

Fazit: Coole Form, tolle Bespielbarkeit, ein tolles Projekt für den Bastelfreund.

Bisher hatte ich vor ca einem Jahr das Modell mit Tremolo, wo ich Trem, Tuner, Nut, Pickups und Elektronik ersetzt habe. Bin damit bisher zufrieden. Nun also die Version mit Wraparound Bridge. Nungut, die Bridge fühlt sich verdächtig leicht an (gleich ersetzt) und für genaue Intonation musste ich die Bohrungen zudübeln und weiter nach oben setzen, sonst klingt das hohe E eher nach hohem "ääh".
Wenn man keine Angst vorm Basteln hat (dann würde man wohl eh kein Kit kaufen) ist die Gitarre gar nicht verkehrt. Der hals fühlt sich gut an und mit ein bisschen Zivildienst am Bunddraht ist alles roger.