Der Tone King Imperial MKII ist ein 20-Watt-Vollröhrenverstärker im 1x12“-Combo-Format. Er fokussiert ganz auf die Stärken legendärer Vintage-Geräte und stellt entsprechende Klänge in zwei Kanälen zur Verfügung – zu hören beispielsweise bei Greg Koch. In einer Zusammenarbeit von Tone King und dem Synergy-Team gelang es nunmehr, die Essenz dieses begehrten Vollverstärkers in ein Vorstufenmodul zu destillieren, das sich durch eine beachtliche Klangbreite auszeichnet. In zwei Kanälen finden sich charaktervolle unverzerrte Sounds, dynamischer Crunch sowie durchsetzungsfähige, klassische Soloklänge. Und sogar den Bias-Tremolo-Effekt des Originals findet man hier wieder.
Das Synergy Tone King Imperial MKII Modul bietet zwei Kanäle. Der Rhythm-Kanal widmet sich Clean- und leicht angezerrten Sounds und ist in der Lautstärke, Bass und Höhen justierbar. Pate stehen hier Klänge der Blackface-Ära. Der Lead-Kanal orientiert sich am Klangbild aufgedrehter Tweed-Verstärker der Fünfziger. Er wartet mit Pegel- und Tone-Reglern sowie einem Regler namens Mid Bite auf, der den Charakter der Verzerrung beeinflusst. Eine Besonderheit ist das Bias-Tremolo, das sich auch im Tone-King-Original sowie zahlreichen Vintage-Verstärkern findet. Die pulsierende Pegelmodulation ist in der Intensität und Geschwindigkeit regelbar und pro Kanal aktivierbar. Der Effekt trägt wesentlich zum Retro-Charakter des Moduls bei und fällt durch seine direkte Integration in die Schaltung durchaus organischer als ein vorgeschaltetes Pedal aus.
Beim Tone King Imperial MKII handelt es sich um einen Vollverstärker ohne Master-Regler. Seine dynamische Endstufensättigung ist dabei wesentlicher Teil des Klangbilds. Um die Lautstärke dennoch steuern zu können, bietet das Original einen Abschwächer namens Iron Man II. Um die Dynamik und das Spielgefühl dieses Vollverstärkers nachzubilden, wartet das Modul mit einer 0-Watt-Endstufe mitsamt Phaseninverter und Übertrager auf. Somit wird der Grad der Verzerrung weiter über die Volume-Regler mitsamt einer Übersteuerung der Endstufe kontrolliert, lässt sich aber auch hier über Attenuator-Regler pro Kanal im Pegel kompensieren. In der Endstufe findet sich zusätzlich ein HF-Schalter, mit dem sich hohe Frequenzen etwas abmildern lassen.
Hinter dem Herstellernamen Synergy steht der kalifornische Vertrieb Boutique Amps Distribution. Die Marke Synergy offeriert eine komplette Produktpalette von Vollröhrenverstärkern, Vorverstärkern und zugehörigen Boxen. Die Besonderheit dabei ist die modulare Ausführung der Vorstufe, die den Systemen eine hohe Klangflexibilität, Erweiterbarkeit und damit Zukunftssicherheit ermöglicht. Die zugehörigen Vorstufenmodule sind in zahlreichen Varianten verfügbar und entstehen oft in Zusammenarbeit mit namhaften Verstärkerbauern wie Friedman, Diezel, Engl, Soldano oder Fryette, deren Schaltungen in das Modulformat portiert wurden. So lässt sich der Klangcharakter des Verstärkers nach Belieben und entsprechend des jeweiligen Einsatzgebiets, live und im Studio, immer wieder neu definieren.
Im ersten Kanal finden sich füllige und schimmernde Clean-Sounds. Er kann aber ebenso dynamisch in die Sättigung getrieben werden. Aufgrund seines warmen Klangcharakters kann der Rhythm-Kanal auch als überzeugende Pedal-Plattform fungieren. Der Lead-Kanal liefert eine fette, harmonische Retro-Verzerrung, die vorbildlich auf die Spielintensität des Musikers reagiert. Hier erzielt das Modul durch sein formbares Mittenspektrum eine singende Qualität und schönes Sustain. Der Regler Mid Bite beeinflusst dabei laut Hersteller nicht nur den Anteil der Mitten, sondern auch die Intensität und Charakteristik der Verzerrung selbst. So wird der Bassbereich bei höheren Werten artikulierter, aber auch aggressiver. Ergänzend gibt es zusätzlich die Möglichkeit, den Bassbereich über den dreifach umschaltbaren Kathodenbias auf der Platine zu beeinflussen.
Modulare Röhrenvorstufen
Synergy nutzt eine optimierte, rückwärtskompatible Variante des von Bruce Egnater entwickelten Modular Tube System (MTS) – ein Verstärkersystem, bei dem die Vorstufe über röhrenbestückte Einschübe variabel bestückt wird. Neben ein- und zweikanaligen Modulen von Egnater und einkanaligen Modulen von Randall liegt der Fokus auf den aktuellen, zweikanaligen Synergy-Modulen, die stets über eigene Gain- und Pegelregler sowie wenigstens einen Equalizer verfügen. Konzeptbedingt teilen sich diese Module eine gemeinsame Eingangsstufe. Um nun den Schaltungen verschiedener Hersteller wie Fender, Marshall und Soldano gerecht zu werden, können Synergy-Produkte die Eingangsstufe in Kombination mit Synergy-Modulen im Kathodenbias anpassen. Ein entsprechender Schalter auf dem jeweiligen Modul veranlasst die Eingangsstufe zu einer entsprechenden Umschaltung mit dem Resultat verbesserter Authentizität.