Mittlerweile habe ich die Flöte ein dreiviertel Jahr und kann daher auch was dazu sagen (hatte vorher noch nie eine Querflöte gespielt und fand die Idee witzig + das Ding war günstig).
Grundsätzliches:
Sie ist etwa 38,5 cm lang, und sehr, sehr, sehr leicht. Innendurchmesser etwa 1,9 cm, Außendurchmesser etwa 2,3 cm.
Soweit ich das verstanden habe, ist sie aus Schilfrohr, sie hat zumindest keine Bambus-typischen Internodien.
Die Löcher sind SEHR groß - 1,1 cm Durchmesser für alle Finger außer dem unteren Mittelfinger - das Loch hat sogar 1,3 cm Durchmesser.
Die Löcher liegen (bis auf das 'Tonstabilisierungsloch' ganz am Ende) alle auf einer Linie, so dass man die Flöte auch 'falschrum' spielen kann.
Die Lochabstände sind etwa 3/3 (obere Hand) und 2,5/4/(5,3) cm (untere Hand). Es klebten 2 Aufkleber drauf - ein schwarzer, mit dem Herstellernamen, gleich oben unterm Anblasloch, und ein weißer mit der Stimmung unten.
Töne/Stimmung:
Die Stimmung ist gut, nicht hundertprozentig, aber prima, Töne lassen sich aber auch sehr stark 'biegen' - mehr oder weniger beabsichtigt, am Anfang...
Das 'C' bezieht sich auf 'drei Löcher geschlossen'. Der tiefste Ton der Flöte ist ein G4, und wenn man den kleinen Finger zum 'Tonstabilisierungsloch' gestreckt bekommt, auch ein Fis4. Mir gelingt das nur knapp, und nur, wenn ich langsam spiele.
Der höchste Ton, den ich einigermaßen sauber rausbekomme, ist ein E6, selten auch ein G6 (muss man wohl üben). Sie spielt also über zwei Oktaven.
Klang:
Angenehm. Wirklich schön, finde ich. Klanglich meine Lieblingsflöte. Wegen der großen Lochabstände und weil ich noch kein Querflötenprofi bin aber nicht die, die ich am häufigsten spiele.
Verarbeitung:
Die Außenseite ist blank poliert, aber nicht rutschig. Fühlt sich in etwa an wie eine Wachskerze.
Die Bindfäden sind fast alle ordentlich gewickelt und verrutschen nicht. Nur einer hat einen etwas lockeren Abschluss, der sich beim Schieben der Flöte in eine Pappröhre zur Aufbewahrung dann noch weiter gelockert hat. Auf der Rückseite sind einige der Wicklungen mit einem Klecks Klebstoff fixiert.
Die Löcher sind vermutlich eingebrannt und nicht gebohrt, zumindest sind die Innenränder schwarz. Die Röhre schließt mit einem gewöhnlichen Korken, der sich auch verschieben lässt, falls die Stimmung nicht ganz perfekt ist (oder zurückschieben, falls man ihn versehentlich mit dem Flötenputzer Richtung Ausgang verschoben hat...).
Nach einiger Zeit des Spielens fielen mir durch die Löcher schwarze Punkte auf, und ich bekam Sorge, dass die Flöte schon schimmelt.
Darum habe ich sie dann mit einem langen Stiel und einem daran befestigten Vliestuch mal ausgewischt, und dabei kam ein Haufen Dreck raus - alles Brennstaub (schwarze Asche) vom Löcherbohren. Es hat einige wirklich schwarze Feuchttücher gekostet, bis der Dreck raus war. Ich empfehle, die Flöte gleich nach Ankunft sauberzuwischen... Natürlich nicht mit Wasser. Die Feuchttücher waren offenbar okay, zumindest hat sich nichts nachteilig verändert.
Zubehör:
Leider kommt die Flöte ohne Grifftabelle - dafür und für den Schmutz innen ziehe ich einen Punkt von der Gesamtwertung ab.
Eine Verpackung / Bruchschutz für den täglichen Transport gibt es auch nicht, da muss man sich selbst was basteln.
Tipps:
Bis auf den Ringfinger der oberen Hand ist es für mich am angenehmsten, wenn ich die Löcher mit dem 2. Fingerglied abdecke ('Piper's Grip').
Für das F5 braucht man Mittel- und Ringfinger der oberen sowie Zeige- und Mittelfinger der unteren Hand (also wie ein C auf der Blockflöte, aber mit drei Fingern drunter dazu).
Man darf nicht aufgeben, wenn der Klang eher summend ist, es geht auch klar, ist nur eine Frage der Übung. Das gleiche gilt für die Tonhöhe, zumindest bei meinem Exemplar.