Der Kontrabass (eng. Double Bass) ist das größte und tiefste Streichinstrument. In Sinfonieorchestern ist dieses Instrument unverzichtbar, während es in der Kammermusik und kleinen Streichensembles eher selten Verwendung findet. Stattdessen hat sich das Instrument unübliche Bereiche erobert, wie Rockabilly oder Filmmusik (was wäre "Der weiße Hai" ohne den Bass?). Der Kontrabass ist sogar der titelgebende Star eines Theaterstücks. Das Plugin Expressive E Soliste DBS 1130 Double Bass bringt den Kontrabass als virtuelles Instrument in die DAW. Das Besondere daran ist die auf Physical Modeling basierende Klangerzeugung, die eine facettenreiche Steuerung durch einen MPE-Controller ermöglicht. So lassen sich Artikulationen sehr nuanciert spielen, wie es bislang mit noch keiner Emulation möglich war. Damit können klassische und zeitgenössische Stücke sowie Filmmusik auf ganz neue Weise interpretiert werden.
Das Plugin ist in drei Bereiche unterteilt, in denen sich die wichtigsten Bedienelemente befinden. Der Klang des Basses selbst kann durch die Wahl des Korpus variiert werden. Fünf unterschiedliche Resonanzkörper verleihen dem virtuellen Instrument einen antiken, hellen oder wärmeren Charakter. In der Bow-Sektion lassen sich Parameter zur Spieltechnik wie Attack, Legato und Ausdruck sowie zusätzliche Werte für den Bogen definieren. Dem gegenüber steht die Pitch-Sektion für Vibrato und Portamento. So kann das Instrument umfassend und detailliert angepasst werden. Praxisnahe Presets geben eine Starthilfe zur optimalen Nutzung des Plugins, ohne dabei die Pitch- und Bow-Anpassungen zu ändern. DBS 1130 ist auf MPE-Controller, insbesondere auf das Keyboard Osmose und den Controller Touché, abgestimmt. Allerdings lässt sich MPE auch deaktivieren und die Parameter mit normalen MIDI-CCs steuern.
Das Plugin will seinem physikalischen Vorbild in Sachen Ausdruck möglichst nahekommen. Damit spricht das Expressive E Soliste DBS 1130 Double Bass vor allem Keyboarder an, die ihren MPE-Controller mit all seinen Performance-Möglichkeiten nutzen. Natürlich sind Grundkenntnisse über den Kontrabass an sich sowie den Artikulationen und Spieltechniken von großem Vorteil. Wenn es um die rein klangliche Reproduktion eines Basses geht, sind Sample-basierte Lösungen leicht im Vorteil. Jedoch erlaubt das Physical Modeling von Soliste ein überaus virtuoses und expressives Spiel. Der Fokus liegt jedoch weniger auf dem Einsatz mit dem Laptop auf der Bühne, obwohl das natürlich auch möglich ist, sondern vielmehr auf dem Einspielen von Partituren in eine DAW. Dabei lässt sich Soliste DBS 1130 Double Bass hervorragend mit den anderen Titeln der Soliste-Reihe kombinieren.
Expressive E ist ein innovativer Hersteller aus Frankreich, der sich auf die Entwicklung neuartiger, ausdrucksstarker Interfaces für Musiker spezialisiert hat. Ziel des Unternehmens ist es, die Interaktion zwischen Mensch und Maschine intuitiver, dynamischer und emotionaler zu gestalten. Bekannt wurde die Marke durch den Touché-Controller, der gestengesteuerte Kontrolle über Hard- und Software-Synthesizer erlaubt. Ergänzt wird dieser durch die firmeneigene Software Lié sowie eine Auswahl an Plugins mit Physical Modeling und eine wachsende Sammlung an Soundsets, die zum Teil kostenlos angeboten werden. Expressive E vereint Musiker, Entwickler und Designer in einem kreativen Team, das sich der Idee verschrieben hat, musikalischen Ausdruck im digitalen Zeitalter neu zu denken. Auch kommende Produkte folgen dem Anspruch, neue kreative Möglichkeiten jenseits klassischer Interfaces zu eröffnen.
Es gibt nur wenige klassische Kompositionen, die speziell für den Kontrabass als Soloinstrument geschrieben wurden. Abgesehen von großen Orchestern, findet sich auch in vielen Besetzungen oft nur ein einzelner Kontrabass. In diesem Sinne lässt sich das Expressive E Soliste DBS 1130 natürlich als Solostimme einsetzen. Werden für sinfonische Werke jedoch mehrere Bässe benötigt, können durch die Wahl unterschiedlicher Resonanzkörper sowie durch variierende Einstellungen des internen EQs und der Bogenparameter unterschiedliche Instrumente und Spieler emuliert werden. Selbst wenn die Instrumente unisono spielen sollen, erhöht es die Lebendigkeit, wenn die Passagen separat und mit kleinen Abweichungen eingespielt werden. Hierbei kommt dem Keyboarder die umfangreiche MPE-Steuerung entgegen. Diese Idee lässt sich vor allem auch in Hinblick auf die anderen Instrumente der Soliste-Reihe auf größere Besetzungen ausbauen.