Die Violine ist eines der schönsten Soloinstrumente, das sich besonders virtuos und ausdrucksstark spielen lässt. Natürlich assoziiert man die Violine mit Kammermusik und klassischen Werken, doch auch in Jazz, traditioneller Musik, Country und Mittelalter-Rock hat dieses Instrument einen hohen Stellenwert. Musiker wie Vanessa Mae und David Garrett haben die Violine erfolgreich in der Pop-Welt etabliert. Das Plugin Expressive E Soliste VLN 356 bringt die Violine als virtuelles Instrument in die DAW. Das Besondere daran ist die auf Physical Modeling basierende Klangerzeugung, die eine facettenreiche Steuerung durch einen MPE-Controller ermöglicht. So lassen sich Artikulationen sehr nuanciert spielen, wie es bislang mit noch keiner Emulation möglich war. Damit können intime Partituren, klassische und traditionelle Stücke sowie Soundtracks auf ganz neue Weise interpretiert werden.
Das Plugin ist in drei Bereiche unterteilt, in denen sich die wichtigsten Bedienelemente befinden. Der Klang der Violine selbst kann durch die Wahl des Korpus variiert werden. Sechs unterschiedliche Resonanzkörper verleihen dem virtuellen Instrument einen helleren oder wärmeren, bedeckten Charakter. In der Bow-Sektion lassen sich Parameter zur Spieltechnik wie Attack, Legato und Ausdruck sowie zusätzliche Werte für den Bogen definieren. Dem gegenüber steht die Pitch-Sektion für Vibrato und Portamento. So kann das Instrument umfassend und detailliert angepasst werden. Praxisorientierte Presets geben eine Starthilfe zur optimalen Nutzung des Plugins, ohne dabei die Pitch- und Bow-Anpassungen zu ändern. Soliste VLN 356 ist auf MPE-Controller, insbesondere auf das Keyboard Osmose, abgestimmt. Allerdings lässt sich MPE auch deaktivieren und die Parameter mit normalen MIDI-CCs steuern.
Das Plugin will seinem physikalischen Vorbild in Sachen Ausdruck möglichst nahekommen. Damit spricht das Expressive E Soliste VLN 356 Violine vor allem Keyboarder an, die ihren MPE-Controller mit all seinen Performance-Möglichkeiten nutzen. Natürlich sind Grundkenntnisse über die Violine an sich sowie deren Artikulationen und Spieltechniken von großem Vorteil. Wenn es um die rein klangliche Reproduktion einer Violine geht, sind Sample-basierte Lösungen leicht im Vorteil. Jedoch erlaubt das Physical Modeling von Soliste ein überaus virtuoses und expressives Spiel. Der Fokus liegt jedoch weniger auf dem Einsatz mit dem Laptop auf der Bühne, obwohl das natürlich auch möglich ist, sondern vielmehr auf dem Einspielen von Partituren in eine DAW. Dabei lässt sich Soliste VLN 356 Violine hervorragend mit den anderen Titeln der Soliste-Reihe kombinieren.
Expressive E ist ein innovativer Hersteller aus Frankreich, der sich auf die Entwicklung neuartiger, ausdrucksstarker Interfaces für Musiker spezialisiert hat. Ziel des Unternehmens ist es, die Interaktion zwischen Mensch und Maschine intuitiver, dynamischer und emotionaler zu gestalten. Bekannt wurde die Marke durch den Touché-Controller, der gestengesteuerte Kontrolle über Hard- und Software-Synthesizer erlaubt. Ergänzt wird dieser durch die firmeneigene Software Lié sowie eine Auswahl an Plugins mit Physical Modeling und eine wachsende Sammlung an Soundsets, die zum Teil kostenlos angeboten werden. Expressive E vereint Musiker, Entwickler und Designer in einem kreativen Team, das sich der Idee verschrieben hat, musikalischen Ausdruck im digitalen Zeitalter neu zu denken. Auch kommende Produkte folgen dem Anspruch, neue kreative Möglichkeiten jenseits klassischer Interfaces zu eröffnen.
Das Expressive E Soliste VLN 356 Violine ist als einstimmiges Instrument konzipiert und lässt sich in diesem Sinne natürlich als Solostimme in den unterschiedlichsten Musikstilen einsetzen. Dank der anpassbaren Parameter ist auch eine Zusammenstellung zu kleineren oder größeren Ensembles möglich. Benötigt man beispielsweise ein Violinen-Trio, können durch die Wahl unterschiedlicher Resonanzkörper sowie durch variierende Einstellungen des internen EQs und der Bogenparameter drei verschiedene Instrumente und Spieler emuliert werden. Selbst wenn das Trio unisono spielen soll, erhöht es die Lebendigkeit, wenn die drei Passagen separat und mit kleinen Abweichungen eingespielt werden. Hierbei kommt dem Keyboarder die umfangreiche MPE-Steuerung entgegen. Die Idee lässt sich auf größere Besetzungen ausbauen, vor allem auch in Hinblick auf die anderen Instrumente der Soliste-Reihe.